Verkehr als Chance begreifen

In Holzkirchen hat man weiter große Pläne mit dem Bahnhof. Das Areal soll in Zukunft attraktiver gestaltet und zur „Mobilitätsdrehscheibe“ werden. Mittels eines sogenannten Pendlerhaus will man außerdem das wirtschaftliche Potenzial der täglich über 10.000 Reisenden besser nutzen – und folgt damit einem großen Trend.

Viele Pendler können auch ein Segen sein.
Viele Pendler können auch ein Segen sein.

Der Holzkirchner Bahnhof ist schon jetzt ein großer Anziehungspunkt für Menschen aus der ganzen Region. Der Grund: Er ist vergleichsweise schnell mit dem Auto zu erreichen, hat einen großen Parkplatz und eine gute Anbindung an München. Diese Kombination macht den Holzkirchner Bahnhof besonders attraktiv. „Ich glaube wir haben bis zu 10.000 Reisende. Jeden Tag“, so Bürgermeister Olaf von Löwis.

Abgesehen von den verschiedenen Essensmöglichkeiten steigen die Menschen bisher aber nur in den Zug ein und wieder aus. „Das ist eigentlich schade“, findet der Bürgermeister. Daher hegt man schon seit langem große Pläne für den Bahnhofplatz, um dieses Potenzial besser zu nutzen.

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Er soll als alternatives Zentrum zum Marktplatz und Oskar-von-Miller Platz etabliert werden. Zusammen mit der Deutsche Bahn AG, der große Teile des Geländes gehören, schmiedet die Marktgemeinde Zukunftspläne.

Holzkirchen folgt dem Trend

Das Zauberwort heißt „Mobilitätsdrehscheibe“.Wenn man schon nicht verhindern kann, dass die Leute aus dem Umkreis in die Marktgemeinde strömen, will man diese auch für sich nutzen. Die neueste Idee dazu, ist gar nicht so neu. Sie nennt sich Pendlerhouse und orientiert sich an den schon bestehenden Konzepten des Co-Working-Spaces in Gmund sowie dem Impulszentrum im Föchinger Gewerbegebiet.

Dort sollen Menschen zusammen arbeiten, die von ihrem Arbeitgeber aus Home-Office anwenden dürfen, aber daheim nicht die Möglichkeit dazu haben. „Ich hätte gar nicht erwartet, dass es dafür eine so große Nachfrage gibt. Aber wir bekommen viel positive Resonanz“, so von Löwis. Gerade große Unternehmen wie BMW suchen laut dem Bürgermeister händeringend nach solchen Möglichkeiten für ihre Mitarbeiter.

Auch die Erfahrungen aus Impulszentrum und Co-Working-Space sind bisher positiv. Auf diese Art und Weise kann man Arbeitsplätze im Ort halten und die Arbeitswege verkürzen. „Es ist eine gute Mischung aus Ökonomie und Ökologie“, findet von Löwis. Betreiben soll das Pendlerhaus später einmal ein privater Anbieter.

Das Co-Working-Space in Dürnbach wird bereits gut angenommen.
Das Co-Working-Space in Dürnbach wird bereits gut angenommen.

Dennoch stecken die Planungen noch in den Kinderschuhen. „Wir sind gerade erst am Anfang“, stellt der Bürgermeister klar. Aktuell laufen Anfragen bei verschiedenen Ministerien. Auch über den genauen Standort habe man sich noch keine Gedanken gemacht. Bis diese Vision Wirklichkeit werden könnte, werden also wohl noch ein paar Jahre vergehen.

Daher geht es aktuell nur in kleinen Schritten voran. Bisher werde das neue Parkkonzept gut angenommen, weiß von Löwis. Allerdings weichen viele Pendler bei gutem Wetter noch auf das Fahrrad aus. Das könnte sich im Winter ändern. In 14 Tagen treffe man sich daher wieder mit der Bahn und bespreche Änderungen. „Wir sind noch in der Optimierungsphase und ständig am nachjustieren“, berichtet der Rathauschef.

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