Gmund ist schon lange die leidtragende Gemeinde, wenn es um den Verkehr im Tal geht. Denn als Tor zum Tal muss jeder Autofahrer, der nicht aus Österreich kommt, durch die nördlichste Gemeinde fahren, will er die anderen Orte am See erreichen.
Dass das den Gmundern nicht besonders gefällt, haben sie nicht zum ersten Mal kundgetan. Doch nun bot sich erneut die Gelegenheit. Die Gemeinde sollte eine Stellungnahme zum geplanten Hotel- und Klinikbau am Jod-Schwefelbad in Bad Wiessee abgeben.
Mehr Verkehr für Gmund?
So wiesen Vize-Bürgermeister Georg Rabl (FWG) sowie Franz von Preysing (CSU) bei der jüngsten Sitzung des Ortsplanungsausschusses darauf hin, dass das neue Hotel sicherlich mehr Verkehr für Gmund bedeuten werde. „Die Gäste müssen ja alle durch Gmund, oder?“, fragte von Preysing.
Zweifel an der Zunahme des Verkehrs hatte dagegen Peter Heerklotz: „Das spannen wir gar nicht.“ Und auch Barbara von Miller (SPD) merkte an, dass man dann konsequenterweise jedes Hotelprojekt im Tal kritisieren müsste. Bürgermeister Georg von Preysing kündigte dennoch an, über Maßnahmen gegen die Verkehrszunahme nachdenken zu wollen.
“Nie etwas passiert”
Allerdings beließen es die Räte bei diesem Hinweis und hatten weiter keine Einwände gegen das Projekt. Preysing warb auch dafür, es dabei zu belassen und die Planungen der anderen Gemeinden zu akzeptieren. Er wolle es nicht als Retourkutsche verstanden wissen, nachdem der Wiesseer Bürgermeister gegen ein Gmunder Projekt am Osterberg gestimmt hatte. „Sonst können wir die Zusammenarbeit am See auch gleich aufkündigen“, so von Preysing.
Nichtsdestotrotz war bei den Gmundern das deutliche Bedürfnis zu spüren, dass für den Verkehr eine talweiter Lösung her muss. Doch dazu gehören eben auch gemeinsame Planungen mit den anderen Gemeinden. „Aber da ist noch nie was passiert“, mahnt Preysing an.
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