Verstopfung: Was hilft gegen Verdauungsbeschwerden?

Verstopfung ist ein Thema, über das viele Menschen nicht sprechen möchten. Es ist ihnen teilweise sogar so peinlich, dass der Gang in die Apotheke oder zum Arzt ausbleibt. Allerdings gibt es ganz einfache Mittel, mit denen sich Verdauungsbeschwerden lösen lassen. Welche das sind und was man bei der Einnahme von Abführmittel beachten sollte, zeigt dieser Artikel.

Abführmittel: Immer die beste Lösung?

Keine Frage, manchmal hilft nichts anderes als ein Abführmittel gegen starke Verstopfungen. Vor allem dann, wenn keine Hausmittel greifen und man schon einige Tage mit den Beschwerden zu kämpfen hat, ist ein Abführmittel die beste Wahl.

Allerdings gibt es einiges zu beachten, wenn man sich für ein solches Mittel entscheidet. Zunächst einmal gibt es unterschiedliche Arten von Abführmitteln. Während einige nebenwirkungsfrei sind, können andere zu Bauchschmerzen und Blähungen führen. Daher sollte man sich vor der Einnahme immer gut mit dem jeweiligen Produkt auseinandersetzen.

Darüber hinaus gibt es einige Abführmittel, die abhängig machen können. Meist ist das bei synthetischen Produkten der Fall. Doch wie kommt es zu einer solchen Abhängigkeit?

Wirkt ein Abführmittel sehr schnell und effektiv, wird der Stuhl entsprechend zügig ausgeschieden. Der Körper registriert, dass der Nahrungsbrei den Magen-Darm-Trakt zu schnell passiert, da er zu wenig Elektrolyte feststellt. Die Folge: Er drosselt die Verdauung, um die Elektrolyte aufzustocken. Nun kommt es erneut zu einer Verstopfung und Betroffene greifen im Zweifelsfall wieder zum Abführmittel. Schon befindet man sich in einem regelrechten Teufelskreis.

Daher ist es ratsam, immer dann, wenn man ein solches Abführmittel zu sich nimmt, auch für einen Elektrolyt-Ersatz zu sorgen. Hier gibt es spezielle Präparate in der Apotheke. Dadurch kommt es nicht zu Mangelerscheinungen und die Verdauung wird nicht verlangsamt.

Helfen Hausmittel gegen Verstopfung?

Neben Abführmitteln sind auch Hausmittel eine gute Wahl, um Verstopfungen loszuwerden. Der große Vorteil von Hausmitteln ist, dass man sie meistens schon zu Hause hat und sie weitestgehend nebenwirkungsfrei sind. Nachteilig ist nur, dass Hausmittel womöglich etwas länger brauchen, um zu wirken. In der Regel sollte man ihnen 1-3 Tage Zeit geben, damit sie ihre volle Wirkungskraft entfalten können.

Besonders populär sind Quellstoffe als natürliches Abführmittel. Leinsamen, Flohsamenschalen und Weizenkleie gibt es in fast jedem Supermarkt. Sie lassen sich einfach in Müsli oder andere Speisen einrühren oder zusammen mit einem großen Glas Wasser trinken. Quellstoffe haben die Eigenschaft, im Darm stark aufzuquellen. Dadurch vergrößert sich das Stuhlvolumen und Druck wird auf die Darmwand ausgeübt. So kann er besser ausgeschieden werden. Wichtig bei diesem Hausmittel ist: genug trinken! Wer zu wenig Flüssigkeit zu sich nimmt, wird womöglich nur eine verminderte oder gar keine Wirkung feststellen.

Ein ebenso beliebtes Hausmittel gegen Verstopfung ist Trockenobst. Insbesondere Dörrpflaumen erzielen eine effektive Wirkung. Der hohe Ballaststoffgehalt getrockneter Früchte hilft dabei, den Stuhl voluminöser zu machen, sodass der Stuhlgang nicht nur leichter geht, sondern auch schneller erfolgt. Auch hier sollte man ausreichend Wasser trinken.
Gegen Verstopfung gibt auch das Gewürzregal einiges her. Kümmel, Liebstöckel und Koriander fördern die Verdauung und sorgen für einen gesunden Magen-Darm-Trakt. In Verbindung mit Anis und Fenchel können auch Beschwerden wie Bauchschmerzen gelindert werden.

Die Gewürze werden zur Anwendung einfach in verschiedene Speisen gegeben oder mit heißem Wasser zu einem Tee aufgebrüht. Immerhin sind dies auch die Zutaten der meisten Magen-Darm-Tees, die es zu kaufen gibt.

Ein gesunder Lebensstil für eine rege Verdauung

Damit die Verdauung in Schwung bleibt, ist ein gesunder Lebensstil unabdingbar. Die Kombination von einer ausgewogenen Ernährung mit ausrechend Bewegung sorgt dafür, dass der Stoffwechsel rege funktioniert.

Sinnvoll ist es, auf Weizen und andere Kohlenhydrate weitestgehend zu verzichten und mehr Ballaststoffe zu sich zu nehmen. Obst und Gemüse, aber auch Vollkornprodukte eignen sich dafür. Doch auch Hülsenfrüchte wie Bohnen, Erbsen und Linsen sind nicht zu vernachlässigen.

Geht es um Sport, ist so ziemlich alles erlaubt. Manch einer kann sich für eine ausgiebige Joggingrunde begeistern, anderen reicht ein Verdauungsspaziergang nach dem Essen aus. Hier sollte man das wählen, womit man sich selbst am wohlsten fühlt.

Verstopfung: Wann zum Arzt?

Grundsätzlich lässt sich eine Verstopfung ganz einfach mit Hausmitteln oder Abführmitteln selbst lösen. Nur in sehr wenigen Fällen ist es ratsam, einen Arzt aufzusuchen. Dauert die Verstopfung beispielsweise sehr lange an oder kommt es trotz einer gesunden Ernährung und ausreichend Sport immer wieder zu Verdauungsbeschwerden, sollte man das Gespräch mit einem Spezialisten suchen. Insbesondere dann, wenn starke Schmerzen, Fieber oder andere Beschwerden mit der Verstopfung einhergehen, ist es höchste Zeit.

Zwar kommt es nicht häufig vor, doch in manchen Fällen liegt einer Verstopfung eine ernste Ursache zugrunde. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts können durch einen Facharzt diagnostiziert und entsprechend behandelt werden.

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