Kreidl: Persönliche Entschuldigung akzeptiert

Aktualisierung vom 24. April / 13:08 Uhr
Wie sowohl Jakob Kreidl, als auch die Professoren Dr. Meyer und Dr. Schlotter übereinstimmend bestätigen, hat sich der Landrat letzten Samstag offiziell und in einem persönlichen Gespräch für sein Fehlverhalten entschuldigt.

Von einer Entschuldigung in “sehr selbstkritischer” Weise ist die Rede. Über Details wollten die Verfasser des Offenen Briefes keine weitere Auskünfte geben. Nur so viel: für die vom Plagiat betroffenen Professoren sei die “Sache vorerst erledigt”.

Seine Stellvertreter im Landkreistag stehen noch fest hinter Jakob Kreidl. Quelle: picture-alliance
Ob rechtliche Konsequenzen auf Jakob Kreidl zukommen, liegt in der Hand von Universität und den Auftraggebern der Originalarbeit / Quelle: picture-alliance

Allerdings verweisen die Urheber darauf, dass weitere rechtliche Schritte beziehungsweise Schadensersatzforderungen den Auftraggebern des Originalberichtes und der Prüfungskommission von Kreidls Bundeswehruniversität in Neubiberg vorbehalten bleiben.

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Die Arbeit, aus der sich Jakob Kreidl scheinbahr umfassend bedient hatte, ist im Auftrag der Hessischen Stiftung Friedens- und Konfliktforschung entstanden, die auch die Rechte daran hält. Die Universität, bei der Kreidl seinen Doktor erlangt hat, prüft gerade die vor einigen Wochen aufgekommenen Plagiatsvorwürfe. Neuigkeiten gäbe es diesbezüglich aber keine. Auch zum genauen Zeitraum, bis wann mit einem Ergebnis zu rechnen sei, kann die Prüfungskommision derzeit keine Aussage treffen.

Jakob Kreidl selber wollte sich zum aktuellen Stand der Ermittlungen und den Umständen seiner persönlichen Entschuldigung nicht weiter äußern. Die Verfasser der Offenen Briefes, der als Original am Freitag zum ersten Mal veröffentlicht worden war, hatten sich über den Umgang Kreidls mit den Plagiatsvorwürfen beschwert. Doch durch das am Samstag nachgeholte Gespräch hat der Landrat die Wogen scheinbar nachhaltig glätten können.

Ursprünglicher Artikel vom 19. April:
Schwerwiegende Vorwürfe erheben Prof. Dr. Berthold Meyer und Prof. Dr. Peter Schlotter gegen Landrat Jakob Kreidl: “keine vernachlässigbaren Fehler, sondern bewusste Verstöße gegen das Urheberrecht”, “Vertuschung mit erheblicher Gründlichkeit”, “Diebstahl unseres geistigen Eigentums” und “systematisches Vorgehen” beim Abschreiben.

Damit konfrontieren die vom Plagiat betroffenen Wissenschaftler Landrat Jakob Kreidl in einem offenen Brief. Weite Teile der Gliederung und der Doktorarbeit Kreidls, so die beiden Professoren, seien aus ihrer Arbeit abgeschrieben oder nur leicht verändert worden – mit dem Ziel die eigentlichen Urheber zu verschleiern.

Recht der Betrogenen

Wert legen Sie dabei auf die Feststellung, dass sich Kreidl das einseitige Recht herausnehme in der Pressemitteilung von letzter Woche eine “geltende Entschuldigung” zu verkünden.

Aus ihrer Sicht seien die Urheber der eigentlichen Arbeit jedoch nicht automatisch bereit eine als Pressemitteilung verkündete Entschuldigung anzunehmen. Sie verweisen darauf, dass Kreidl persönlich um Entschuldigung bitten könne. Ob diese angenommen würde oder eben nicht, das sehen sie als das alleinige Recht der Betrogenen.

Damit vertreten sie in ihrem offenen Brief vom letzten Wochenende einen Standpunkt, den wir am vergangenen Sonntag in einem Kommentar auf das einseitig verkündete “Vertrauen der Wähler” herausgestellt hatten.

Hier der offene Brief im Original. Zum Vergrößern einfach anklicken.

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