Ende November, als Rebensburg sich auf den Weg zum Weltcuprennen in Kanada machte, war es dem 76-Jährigen offenbar ein besonderes Bedürfnis, der DSV-Athletin noch ein Poster aus vergangenen Zeiten zu überreichen. Es zeigt Tontsch, der 1961 von Wiessee nach Kanada auswanderte und dort das Helikopter-Skiing mitprägte, im kanadischen Wintersportort Banff. Er liegt etwa 50 Kilometer von den Lake Louise-Pisten entfernt. Das Poster sollte Rebensburg Glück bringen. Es half offenbar.
Denn die DSV-Speedspezialistin hat zum Abschluss des Weltcups im kanadischen Lake Louise ihre gute Form bestätigt. Mit einer sensationellen Bestzeit siegte sie im abschließenden Super-G am Sonntag vor Nicol Delago aus Italien und der Schweizerin Corinne Sutterund. Sie holte damit ihren 18. Einzel-Weltcupsieg, davon den vierten in einem Super-G.
Bei Sonnenschein und Temperaturen von acht Grad unter Null ging die 30-Jährige aus Kreuth am Tegernsee auf die Piste. Nach Rang vier und neun in der Abfahrt stand Rebensburg am Sonntag (08.12.19) zum ersten Mal in Lake Louise bei einem Super-G ganz oben auf dem Podest. “Es war fein”, sagte Rebensburg im ORF. “Ich hab schon immer a bisserl darauf gewartet, hier auf dem Podium zu stehen.”
Nur kurzzeitige Spannung
Im technisch anspruchsvollen Super-G spielte die Riesenslalom-Spezialistin dann eine Woche nach dem Abfahrtssieg von Thomas Dreßen (Mittenwald) an gleicher Stelle ihr ganzes Können aus. Mit Startnummer 7 fuhr Rebensburg eine ganz eigene Linie, die keine ihrer Konkurrentinnen nachahmen konnte. Auf dem Weg zu ihrem ersten Weltcup-Sieg der Saison jagte die Kreutherin in der Spitze mit 112 Stundenkilometern die Piste hinunter. 1:20,00 Minuten standen im Ziel auf der Uhr.
Nicol Delago macht es kurzzeitig noch einmal spannend, mit Startnummer 31 fuhr die Italienerin auf Rang 2 vor. (+0,35) Die Italienerin schob damit die Schweizerin Corinne Sutter (0,42 Sekunden) noch auf Rang drei. Und bitter für Österreich: Stephanier Venier (0,53 Sekunden) hatte sich schon über den Podestplatz gefreut und verpasste ihn knapp.
Es ist zu vermuten, dass Erwin Tontsch daheim in Bad Wiessee das Rennen verfolgt hat. Zu erreichen war er allerdings nicht.
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