Draußen kaufen ist schwer

Ein Wochenmarkt ist nicht dasselbe wie ein Supermarkt. Die Frische und Nähe zum Erzeuger machen den Einkauf ein Stückchen zum Erlebnis. Auch Gmund hat so einen Markt. Und es kommen sogar Kunden. Wäre da nicht ein anderes Problem.

Trotz weniger Stände sind am Wochenmarkt einige Kunden unterwegs / Quelle: Katrin Hofstetter

Freitag Nachmittag und es ist Wochenmarkt in Gmund. Nur wo? Das fragt sich wahrscheinlich so mancher Tourist. Er liegt ganz schön versteckt am Volkfestplatz gelegen. Auf diesem Parkplatz ist einmal in der Woche immer ein kleiner Teil abgesperrt für die fünf Wagenbetreiber, die hier jeden Freitag von 13 bis 18 Uhr ihre Waren anbieten.

Besser wäre es fürs Geschäft allerdings, so eine Standbesitzerin, wenn der Markt am Strandbad in Seeglas gelegen wäre. Da würden die Autofahrer, die auf der B307 vorbeifahren, den Markt auch sehen können.

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In Wiessee hat es nicht funktioniert

Der Wochenmarkt in Bad Wiessee wurde schon im letzten Jahr abgeschafft. Der Grund: Er wurde von Bürgern und Touristen nicht angenommen. Für die Standbetreiber hat sich der Aufwand irgendwann nicht mehr gelohnt. Für eine Passantin, mit der wir auf dem Gmunder Wochenmarkt sprechen, war das keine große Überraschung. So hätte es dort aus ihrer Sicht vor allem an der Qualität des Gemüses gehapert. Am Gmunder Bauernmarkt sei sie mit den angebotenen Lebensmitteln vollauf zufrieden und komme regelmäßig her.

Eine Gruppe Urlauber erzählt, der Bauernmarkt habe schon Charakter, aber sie hätten sich doch mehr Stände gewünscht und es toll gefunden, wenn neben Lebensmitteln auch zum Beispiel Blumen oder Flechtkörbe angeboten würden. Ob man denn von den Lebensmitteln hier am Markt auch probieren könne? Ja, das musste die Reisegruppe zugeben, das könne man hier überall. Auch scheint die Auswahl groß genug für den täglichen Bedarf zu sein.

Eine Dame erzählt, dass auch sie wöchentlich komme und alles schon gut kenne. Auch für sie reiche das Angebot, um fürs Wochenende versorgt zu sein. Es gibt beim Gemüse alle heimischen Gemüsesorten – aber auch ein paar Tropenfrüchte wie Melonen, Ananas und sogar Avocados liegen auf den Verkaufstischen parat.

Alles für den täglichen Bedarf

Viele Kunden kennen den Markt schon seit Jahren und waren auch schon einkaufen, als die Stände noch auf dem Ludwig-Erhard-Platz standen. Damals aber, so eine Kundin, hab es mehr Auswahl gegeben. Besonders verschiedene Verkaufsstände mit den gleichen Lebensmitteln fehlen einer Kundin, die gerne mehr Konkurrenz zwischen den Lieferanten hätte. Und früher gab es die.

Doch nun sind nur noch fünf Stände übrig. Einen Italiener gibt es, einen Bäcker, einen Obst- und Gemüsehändler, einen Stand mit Südtiroler Spezialitäten und einen Feinkoststand, auch mit Käse, aber auch Fisch, Fleisch, Salaten und Antipasti. Zwei Stände sind schon mehrere Jahre vertreten. Einer kommt sogar extra aus Südtirol, um jeden Freitag in Gmund seine Ware anzupreisen.

Somit lohnt sich das Geschäft für die meisten Händler, und diese sehen nicht ein, warum man ihn jetzt schließen sollte. Auch bei den Besuchern kam trotz mancher Verbesserungswünsche nicht die Klage, dass es den Markt nicht mehr bräuchte. Und letztlich findet es auch die Gemeinde Gmund gut, das es den Wochenmarkt als zusätzliches Angebot gibt.

Er werde von den Kunden angenommen und es gebe auch ein Stammpublikum. Laut Geschäftsleiter Florian Ruml, bestehe aber noch Luft nach oben, was die Besucher betreffe. Die Organisatorin des Wochenmarktes Katalin Porkolab wollte sich auf Nachfrage nicht dazu äußern, wie es mit dem Gmunder Wochenmarkt weitergehen soll.

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