In beiden Fällen hat die Kriminalpolizei sofort die Ermittlungen aufgenommen und versucht seither, den Tätern auf die Spur zu kommen. Heute, viele Monate nach den Taten, sieht die Bilanz aber dürftig aus.
In der Nacht des 16. November 2013 machte sich eine 52-jährige Rottacherin zu Fuß auf den Heimweg von der Rottacher Diskothek Quantum. Zwischen 3.45 Uhr und Viertel nach fünf Uhr morgens wurde sie auf Höhe der Abzweigung der Karl-Theodor-Straße zum Oberachweg von einem Auto erfasst und schwer verletzt liegen gelassen. Erst gegen 5.15 Uhr fand ein Passant die Frau auf. Zwölf Tage später erlag sie im Krankenhaus schließlich ihren Verletzungen.
Sofort nach der Tat bildete die Miesbacher Kriminalpolizei die Sonderermittlungsgruppe Heimweg. Im Laufe der folgenden Wochen und Monate wurden dann Kleinteile des Unfallwagens am Tatort untersucht, eine Geschwindigkeitsmessanlage in der Umgebung ausgewertet, groß angelegte Anwohnerbefragungen durchgeführt und sogar Handydaten in der Umgebung gesammelt. Eine heiße Spur hat sich dennoch nicht ergeben.
Brutaler Raub in der Dr.-Scheid-Straße
Anfang Januar kam für die Beamten dann ein zweiter großer Fall in Rottach-Egern hinzu. Am 9. Januar wurde ein Ehepaar in dessen Haus in der Dr.-Scheid-Straße von maskierten Tätern überfallen, gefesselt und ausgeraubt. Anschließend flüchteten die Täter mit dem schwarzen Audi des Opferpaares.
Das Fahrzeug wurde einen Tag später am Tegernseer Zentralparkplatz verlassen aufgefunden. Auch beim Rottach-Raub hatte die „Soko Villa“ der Kriminalpolizei zahlreiche Spuren, die sie verfolgte. Später wurde sogar eine Belohnung in Höhe von 25.000 Euro für Informationen ausgesetzt, die zur Ergreifung der beiden maskierten Täter führen. Doch auch neue Hinweise aus der Bevölkerung brachten keinen Fahndungserfolg.
Bis heute sind seit den beiden Taten fast sechs, beziehungsweise fast vier Monate vergangen. Mittlerweile ist es still geworden um die Ereignisse, die einst täglich die Berichterstattung in den Medien bestimmten. Hat die Polizei angesichts des ausbleibenden Erfolgs also mittlerweile aufgehört, in diesen beiden Fällen zu ermittlen?
Nein, das haben die Beamten nicht, wie der Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag, betont: „Die Ermittlungen laufen weiter. Wir sind noch nicht am Ende“, so Sonntag. In welche Richtung derzeit genau ermittelt wird, will der Polizeisprecher aber nicht sagen und verweist darauf, dass man zu einzelnen Schritten keine Auskunft gebe.
Gleichwohl gibt er auch zu: „Je mehr Zeit seit den Taten vergeht, desto schwieriger wird es, die Täter zu fassen. Wir geben aber nicht auf“, gibt sich Sonntag kämpferisch. Ein Lichtblick: Der Aldi-Brand aus dem Jahr 2009 konnte Ende 2012, erst nach über zwei Jahren, dank eines Hinweises aus der Bevölkerung aufgeklärt werden. Ob die Beamten bei der Unfallflucht mit Todesfolge und dem Raubüberfall in der Dr.-Scheid-Straße auch irgendwann die Täter fassen, ist allerdings ungewiss.
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