Viele Worte, wenig Inhalt

Pro Tunnel – so lautete die von der Waakirchner Gemeinderätin Gisela Hölscher ins Leben gerufene Unterschriften-Aktion. Ende April überreichte sie 3.500 Unterschriften an Verkehrsminister Dobrindt. Jetzt erst kam die Antwort.

Alexander Dobrindt hat sich nun über seine Staatsministerin zum Tunnelprojekt in Waakirchen geäußert.

Der Verkehr in Waakirchen belastet den Ort zunehmend. Eine Südumfahrung könnten eine Lösung sein. Doch viele Waakirchner plädieren für einen Tunnel. Über 3.500 Unterschriften sammelte FWG-Gemeinderätin Gisela Hölscher, die sie – zusammen mit Bürgermeister Sepp Hartl – im April Verkehrsminister Alexander Dobrindt am Münchner Flughafen persönlich in die Hand drückte.

In dem über einstündigen Gespräch habe man die Problematik angesprochen und die verschiedenenen Standpunkte erörtert, so Hölscher im Anschluss an das Treffen. Diskutiert worden seien vor allem die erneute Ortsteilung sowie der Flächenverbrauch im Landschaftsschutz- und Naherholungsgebiet.

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Nun gelte es, aus „dieser einmaligen Chance die beste und auch nachhaltigste Variante zu erarbeiten“, so Hölscher. Bundesverkehrsminister Dobrindt habe auf jeden Fall zugesagt, alle Varianten eingehend und transparent zu prüfen.

Dobrindt zeigt Verständnis für Tunnel

Über zwei Monate lang passierte nichts. Jetzt erreichte Hölscher ein zwei DIN-A4-Seiten langes Schreiben der parlamentarischen Staatssekretärin Dorothee Bär. Bürgermeister Sepp Hartl (FWG) verlas das Schreiben in der gestrigen Gemeinderatssitzung.

Darin heißt es, der Verkehrsminister bedanke sich für die gesammelten Unterschriften und „habe Verständnis für einen Tunnel“. Zunächst habe das Staatliche Bauamt Rosenheim noch nicht reagieren können, so heißt es in dem Schreiben weiter, weil noch kein Planungsauftrag vorgelegen habe.

Viele Worte, wenig Inhalt

Erst durch die Aufnahme der „Südumfahrung“ in den „vordringlichen Bedarf“ des Bundesverkehrswegeplans (BVWP) gebe es eine hohe Realisierungschance, eine Entlastung des Verkehrs zu erreichen. Mit welcher Variante – also ob mit einer neuen Trasse oder einem Tunnel – hänge davon ab, ob die gesetzlichen Vorgaben, insbesondere im Hinblick auf naturschutzrechtliche Dinge, erfüllt werden. Der Verkehrsminister sei jedoch zuversichtlich, dass eine „ausgiebige Lösung entwickelt werden könne.“

Hartl legte das Schreiben beiseite. „Wenn ich ganz ehrlich bin, haben wir das alles gewusst.“ Es sei zwar ein langer Brief, aber der Gemeinde habe der Verkehrsminister damit nichts Neues erzählt. Was man jetzt brauche, sei Geduld, so der Waakirchner Bürgermeister. Man müsse schauen, ob bei der Bürgerversammlung am kommenden Montag schon erste Ergebnisse präsentiert werden. Beginn der Veranstaltung, die im Pfarrheim stattfindet, ist um 19:30 Uhr.

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