In sozialen Netzwerken wird derzeit ein vor allem für Hundebesitzer alarmierendes Foto geteilt. Abgebildet ist ein Fleischbrocken, der mit Weißwurst und Gift befüllt sein soll. Gefunden wurde er, so heißt es weiter, am Marktplatz in Miesbach. Auch vor Feldwegen und dem Wald wird gewarnt.
Doch nicht nur in Miesbach haben Hundebesitzer Angst um ihre Vierbeiner. Gestern rief eine besorgte Leserin in der Redaktion an. Sie habe Fleischstücke vom Huhn und Schwein im Wald am Prinzenweg in Tegernsee gefunden.
Dort war sie mit ihrem Hund spazieren, als dieser die zwei Fleischbrocken in einem Auffanggitter eines kleinen Bachs fand. „Es ist klar, dass das jemand absichtlich dort hingelegt hat”, ist sie sich sicher. Das Fleisch wies klare Schnittstellen auf und war nummeriert.
Die Stücke waren nicht offensichtlich mit Nägeln oder Glassplittern präpariert und vielleicht war da auch kein Gift drin, dennoch war ich etwas skeptisch.
Bisher zeigt ihr Hund keine Symptome einer Vergiftung, doch die Leserin ist auch um Waldtiere oder Wanderer besorgt, die eventuell von dem Bachwasser getrunken haben. Auch berichtete sie ihr Erlebnis den Beamten der Polizeiinspektion Bad Wiessee, die den Vorfall mittlerweile aufgenommen haben.
Der Polizei in Holzkirchen ist derzeit kein aktueller Fall bekannt, beruhigt Walter Rösch: “Das letzte halbe Jahr ereigneten sich keine vergleichbaren Vorfälle im Raum Holzkirchen.” Zwar gingen auch bei den Holzkirchner Beamten in den vergangenen Jahren vereinzelte Anzeigen wegen Giftködern ein, doch die Letzte sei schon eine Weile her.
Bernd Bamberger, Diensthundegruppenleiter der operativen Ergänzungsdienste in Rosenheim, ist für die Bearbeitung solcher Tierdelikte im Landkreis zuständig. Er versteht die Sorgen der Hundebesitzer. Zwar seien in den vergangenen Monaten vereinzelte Anzeigen aus dem Raum Miesbach bei der Polizei eingegangen, dennoch gebe es derzeit keine konkreten Hinweise auf vorsätzliches Vergiften von Hunden.
Keine Panik
„Solche Mundpropaganda verursacht vor allem Hysterie“, warnt Bamberger. Dabei sei das Risiko groß, dass Trittbrettfahrer genau diese Ängste ausnutzen und selbst aktiv werden. Haustierbesitzer sollten daher nicht alles verdächtigen, solange es keine expliziten Hinweise oder Vorfälle gäbe.
Auch unsere Leserin ist sich dessen bewusst: „Vielleicht gibt es auch eine ganz andere, rationale Erklärung dafür“, dennoch sei man als Hundebesitzerin einfach vorsichtig. Hinweise sollen der örtlichen Polizei gemeldet werden.
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