Vierbeiner in Gefahr?

Auf Facebook kursieren erneut Bilder, die Tierbesitzer umtreiben: im Raum Miesbach sollen Würste mit Giftködern präpariert auf Feldwegen ausgelegt worden sein. Auch in Tegernsee wurden vergangene Woche verdächtige Fleischstücke gefunden. Sind Hunde-Hasser im Landkreis unterwegs?

Verdächtiger Fleischfund in Rottach-Egern? Eine Leserin fand in der Nähe des Prinzenwegs Fleischstücke, ihr Hund nahm sie ins Maul. Nun fürchtet sie, dass es sich um Giftköder handeln könnte.
Verdächtiger Fleischfund in Rottach-Egern? Eine Leserin fand in der Nähe des Prinzenwegs Fleischstücke, ihr Hund nahm sie ins Maul. Nun fürchtet sie, dass es sich um Giftköder handeln könnte.

Auf sozialen Netzwerken wird derzeit ein vor allem für Hundebesitzer alarmierendes Foto geteilt. Abgebildet ist ein Fleischbrocken, der mit Weißwurst und Gift befüllt sein soll. Gefunden wurde er, so heißt es weiter, am Marktplatz in Miesbach. Auch vor Feldwegen und dem Wald wird gewarnt.

Doch nicht nur in Miesbach haben Hundebesitzer Angst um ihre Vierbeiner. Am Donnerstag rief eine besorgte Leserin in der Redaktion an. Sie habe Fleischstücke vom Huhn und Schwein im Wald am Prinzenweg in Tegernsee gefunden.

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Dort war sie mit ihrem Hund spazieren, als dieser die zwei Fleischbrocken in einem Auffanggitter eines kleinen Bachs fand. „Es ist klar, dass das jemand absichtlich dort hingelegt hat”, ist sie sich sicher. Das Fleisch wies klare Schnittstellen auf und war nummeriert.

Die Stücke waren nicht offensichtlich mit Nägeln oder Glassplittern präpariert und vielleicht war da auch kein Gift drin, dennoch war ich etwas skeptisch.

Bisher zeigt ihr Hund keine Symptome einer Vergiftung, doch die Leserin ist auch um Waldtiere oder Wanderer besorgt, die eventuell von dem Bachwasser getrunken haben. Auch berichtete sie ihr Erlebnis den Beamten der Polizeiinspektion Bad Wiessee, die den Vorfall mittlerweile aufgenommen haben. “Nun wird geklärt, ob zurückzuführen ist, woher das Fleisch stammt”, so Robert Boos von der Inspektion Bad Wiessee.

Laut Boos gebe es keine typischen Hinweise auf das Vergiften von Hunden. Warum sich die Fleischstücke in dem Wald befanden, könne mehrere Gründe haben. Auch sei nicht auszuschließen, dass Jäger diese zur Impfung von Wildtieren auslegen. “Das muss nun geklärt werden.”

Keine Panik

Bernd Bamberger, Diensthundegruppenleiter der operativen Ergänzungsdienste in Rosenheim, ist für die Bearbeitung solcher Delikte im Landkreis zuständig. Er versteht die Sorgen der Hundebesitzer. Zwar seien in den vergangenen Monaten vereinzelt Anzeigen aus dem Raum Miesbach bei der Polizei eingegangen, dennoch gebe es derzeit keine Hinweise auf vorsätzliches Vergiften von Hunden.

„Solche Mundpropaganda verursacht vor allem Hysterie“, warnt Bamberger. Dabei sei das Risiko groß, dass Trittbrettfahrer genau diese Ängste ausnutzen und selbst aktiv werden. Haustierbesitzer sollten daher nicht alles verdächtigen, solange es keine expliziten Hinweise oder Vorfälle gäbe.

Auch unsere Leserin ist sich dessen bewusst: „Vielleicht gibt es auch eine ganz andere, rationale Erklärung dafür“, dennoch sei man als Hundebesitzerin einfach vorsichtig. Hinweise sollen der örtlichen Polizei gemeldet werden.

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