Vodafone bleibt vorerst langsam

Seit einiger Zeit haben es Vodafone-Nutzer in Bad Wiessee nicht ganz so leicht. Immer wieder versagt das Internet. Das Netz soll jetzt ausgebaut werden. Doch Kunden zweifeln, dass das ganze ein auf Wiessee begrenztes Problem ist.

Schnelles Internet im Tal: Zumindest für Vodafone-Kunden in den letzten Monaten keine Selbstverständlichkeit.

Diverse Vodafone-Kunden – unter anderem aus Gmund und Bad Wiessee – mussten in den letzten Monaten starke Nerven beweisen. Das Netzt ist immer wieder überlastet. Vor allem in den Stoßzeiten zwischen 18 Uhr und Mitternacht geht teilweise gar nichts mehr. Rund 15 Prozent der ans Netz angeschlossenen Haushalte sollen von der Störung betroffen sein, das erklärte das Unternehmen.

Und seit Anfang Oktober hat sich an der Situation nichts geändert. „Unsere Experten haben sich die Situation im Bereich Bad Wiessee noch einmal genau angeschaut, aber wir haben weiterhin dieselbe Nachrichtenlage, die wir Anfang Oktober hatten“, so Pressesprecher Volker Petendorf gegenüber der TS auf aktuelle Nachfrage.

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Das Netz sei einfach überlastet. Mit „Netz“ meint Petendorf die Glasfaserkabel-Trasse, die von Bad Wiessee nach Waakirchen führt. Seit einem Monat habe man eine „permanent starke Internetnutzung“. Webradios, Internet-Auftritte und Videos mit Bewegtbildern verbrauchen erhebliches Datenvolumen. Aufgrund der sehr großen Nachfrage reichen die Geschwindigkeiten zur Datenübertragung deshalb nicht mehr aus.

Kunden sollen entschädigt werden

Ein Vodafone-Kunde aus dem Tegernseer Tal brachte es jüngst in einem offenen Brief an das Unternehmen auf den Punkt.

Morgens / Nachmittags schafft meine Leitung 400 Mbit. Abends / Mitternacht geht dieser Wert zurück bis auf 0,5 – 1 Prozent dieser Kapazität, ich habe teilweise keine 2Mbit Download mehr. Dazu gestellt sich ein massiver Packetloss, einzelne Webseiten sind nicht mehr aufrufbar oder laden nur noch mit Fehlern. Telefongespräche sind in diesem Zeitraum teilweise ebenfalls nicht mehr möglich.

Betroffen seien, so der Kunde, der sich technisch auskennt, viele der Anschlüsse aus der Region, die er selbst testen konnte. Darunter sind Anschlüsse aus Tegernsee, Rottach Egern, Bad Wiessee, Kreuth sowie aus Gmund. Das Fehlerbild sei immer identisch: Abends ist die Leitung nicht mehr nutzbar. Und er schließt:

In Kurzform: Internet und Telefon über Vodafone Kabel sind in einer kompletten Region abends nicht mehr nutzbar. Wir reden hier nicht von einer Verlangsamung. Das Verhalten muss man so als allabendlichen Totalausfall bezeichnen. Seit Februar. Mit schlechter werdender Tenzenz.

Fakt ist: Es gibt überall in Deutschland immer mehr Bedarf für große Datenmengen und einen rasant steigenden Internetverkehr. Das gilt auch für das Tegernseer Tal: Das jährliche Wachstum liegt im Datenverkehr bei 50 bis 60 Prozent. Und so wiegelt der Vodafone-Pressesprecher ab und bezeichnet das Problem als lokale Abweichung:

Trotz der starken Nachfrage erhalten in unserem Kabelglasfasernetz in Bad Wiessee mehr als 95 Prozent der angeschlossenen Haushalte rund um die Uhr die vertraglich vereinbarten Bandbreiten für die jeweils bestellten Geschwindigkeiten.

Sofern man in Einzelfällen die vereinbarten AGB nicht komplett erfüllen kann, könnten sich die betroffenen Kunden den Vodafone-Kundenservice wenden. Man biete dann, so Petendorf, zum Beispiel Gutschriften oder eine Reduzierung des Monatsbasispreises an. Für die Kunden nicht immer eine gute Option. Ein Vodafone-Geschädigter aus Gmund erklärte jüngst, dass der Kundenservice eine Zumutung sei. Bei Fragen zu Gutschriften oder ähnlichem werde man von A nach B geschickt, bis man irgendwann entnervt aufgibt.

Kapazität soll verdoppelt werden

Trotzdem will das Unternehmen auf die Kritik an der mangelhaften Versorgung eingehen. Um die Breitband-Kapazitäten vor Ort nachhaltig zu steigern, habe man bereits die notwendigen Erweiterungen beauftragt, so Petendorf.

Wir werden in unserem Kabelglasfasernetz die Internet-Zufuhrtrasse Holzkirchen über Waakirchen nach Bad Wiessee ausbauen und die Gesamt-Kapazität auf dieser Daten-Verkehrsachse verdoppeln. Die dafür notwendigen Tiefbauarbeiten werden zeitig im 1. Quartal 2019 durchgeführt.

Neue Kunden nehme man trotzdem auch weiterhin auf. „Es gibt etliche Kabelstränge, in denen jederzeit ausreichende Kapazitäten vorhanden sind. Für diese Bereiche nehmen wir weiter Neukunden in unserem Kabelglasfasernetz auf“, so der Pressesprecher abschließend.

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