Von Beruf: Bettler

In letzter Zeit kam es in Oberbayern vermehrt zu Vorfällen mit einer Gruppe von Bettlern, die sich als Betrüger herausstellten. Dabei sind – wie man meinen könnte – nicht nur die großen Städte betroffen.
Auch in kleineren Gemeinden wie beispielsweise in Bad Wiessee wurden mehrere Personen gesichtet, die die Polizei dem kriminellen Netzwerk zuordnet.

Ausschnitt von einer Bettelkarte

Es ist immer dieselbe Masche. Die Bettler werden von einem Wagen in den Gemeinden ausgesetzt und ziehen dann meist in Zweiergruppen los. Dabei sind sie mit sogenannten Bettelkarten ausgerüstet (siehe Foto), die von einem verheerenden Hochwasser in Rumänien künden. Die Betroffenen hätten bei dieser Katastrophe ihr Haus verloren und fänden nun keine Arbeit, um ihre vier Kinder zu ernähren – so die Masche.

Mitleid fördert Spendenfreude

Durch Fotos von verzweifelten Hochwasserflüchtigen auf den Karten wird die Spendenfreude der späteren Opfer noch zusätzlich angeregt. Mit diesem Trick ergaunerten sich die gut organisierten Banden in den vergangenen Wochen immer wieder Almosen.

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Zu einem vorher verabredeten Zeitpunkt taucht dann auch der Fahrer wieder auf und lässt die meist aus Osteuropa stammenden Personen wieder zusteigen. Auf der Fahrt wird die Beute eingesammelt, und die Berufsbettler werden in die nächste Gemeinde gefahren, wo sie sich dann neue Opfer suchen.

Manchmal variieren die Betrüger ihre Taktik auch insofern, dass sie eine Behinderung vortäuschen, um Mitleid zu erregen. Dabei gibt sich der Täter meist als taubstumm aus und verteilt Spendenkarten. Lässt sich ein ahnungsloser Passant nun darauf ein, wird diesem bei der überschwänglichen Umarmung auch noch die Brieftasche gestohlen.

Tatort Bad Wiessee

Am 9. Mai geschah dies auch in Bad Wiessee. Die Beamten der örtlichen Polizeibehörde waren jedoch zur Stelle und konnten die Personalien aufnehmen. Außerdem wurden der Gruppe die “erbettelten” Almosen wieder abgenommen und Platzverweise ausgesprochen.

Die Polizei versucht nun, gezielt gegen die Banden vorzugehen, und fährt deswegen vermehrt Streife. Sie rät zudem dringend davon ab, den angeblichen Bettlern Geld zu “spenden”.

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