Von der Kunst des Loslassens

Manchmal kann ich es nicht mehr hören. Das Thema, das uns seit über eineinhalb Jahren in Atem hält. Oder vielmehr den Schlagabtausch dazu. Denn kaum jemand hört mehr wirklich zu, sondern haut dem anderen nur noch seine eigene Wahrheit um die Ohren…
Das aktuelle TS-Kalenderblatt von Moritz Häußinger.

Nein, meist geht es gar nicht mehr um echte Information, sondern nur noch um die vermeintlich Schuldigen, die ja bekanntlich immer die anderen sind. Und wenn es mir wieder einmal zuviel wird, mir regelrecht den Atem nimmt, dann schnappe ich mir mein Radl und bin einfach mal weg…

Ich lasse all die Streitfragen hinter mir und strample mir den Stress von der Seele. Um endlich wieder aufzutanken, neue Kraft zu sammeln, um danach überlegter, ruhiger und vor allem zuversichtlicher wieder nach Hause zurückzukehren. Am liebsten verlasse ich dazu meinen alltäglichen Horizont – und tauche ein ins Nachbartal wie hier am Schliersee. Da tut es gut, die Dinge wieder einmal aus einer anderen Perspektive zu sehen.

Denn niemand ist für mein eigenes Glück verantwortlich, außer ich selber. Natürlich können mich Lebenssituationen heftig beuteln: Krankheit, monatelanges Arbeitsverbot, Existenznot, Homeoffice, Homeschooling, die Pflege schwerkranker Angehöriger, Beziehungskonflikte und, und, und. Aber wenn ich stets das Außen dafür verantwortlich mache, ob ich glücklich sein kann, dann werde ich es nie sein. Denn Grund für Entsetzen und Angst gibt es immer auf dieser Welt.

Und so sitze ich nun hoch über dem Schliersee im noch warmen Sonnenlicht. Lasse den Blick schweifen. Schaue den wirbelnden Blättern zu, die mir etwas von der Kunst des Loslassens zuflüstern. Und dann bin ich einfach glücklich und dankbar für diesen Moment!

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