Die Zielgruppe soll den Unterschied machen

An dem neu geplanten Hotel der a-ja-Gruppe in Tegernsee-Süd samt neuem Konzept scheiden sich auch weiterhin die Geister. Während die Anwohner es mit aller Kraft verhindern wollen, treibt die Stadt das Vorhaben voran und will so dem Bettenschwund entgegenwirken.

Jetzt sollen neue Zahlen aus Norddeutschland die Kritiker von dem 175-Zimmer-Projekt überzeugen. Denn „günstig und gut“ könnte, so die Meinung der Touristiker, auch am Tegernsee funktionieren.

 So könnte das neue a-ja-Hotel in Tegernsee-Süd aussehen / Quelle: a-ja-Gruppe
  So könnte das neue a-ja-Hotel in Tegernsee-Süd aussehen / Quelle: a-ja-Gruppe

Das Konzept der a-ja-Gruppe, dessen Gründer Horst Rahe auch hinter den Kreuzfahrtschiffen der AIDA steht, ist einfach. Der Gast zahlt nur so viel, wie er auch benutzt. Sämtliche Zusatzangebote, wie beispielsweise Frühstück oder Wellness, müssen extra gebucht und bezahlt werden.

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So kann ein sehr günstiges Basisangebot geschaffen werden. Denn nach den derzeitigen Plänen geht man von einem Zimmerpreis von 39 Euro pro Person in einem Doppelzimmer aus. Dazu sollen auf dem 10.000 Quadratmeter großen Grundstück in Tegernsee-Süd nahe dem Lidl 135 Zimmer und 40 Suiten entstehen.

Neue Zielgruppen ansprechen

Der Tegernseer Stadtrat befürwortet dieses Modell. Nicht nur, um den „allgegenwärtigen Bettenschwund“ mit 332 neuen Betten ein wenig zu bremsen. Sondern auch, weil das neue Konzept als sehr familienfreundlich gilt.

Unterstützung bekommt die Stadt hier von TTT-Chef Georg Overs. Er glaube, dass das neue Hotel sehr gut für Tegernsee sein könnte. „Und zwar, weil es eine neue Zielgruppe anspricht. So bringt es mehr Gäste nach Tegernsee, ohne den bestehenden Betrieben etwas wegzunehmen“, so Overs. Denn ein wirkliches Familienhotel, das gäbe es im Tegernseer Tal noch nicht, meint der TTT-Chef.

Janssen lehnt Gespräch ab

Die Anwohner in der Perronstraße stehen der Sache allerdings skeptisch gegenüber. Sie haben sich zu einer Interessengemeinschaft zusammengetan und kritisieren das Projekt in mehreren Punkten. Insbesondere die Emissionsbelastung sowie der Lärm sind ihnen ein Dorn im Auge.

Zudem finden die Anlieger, dass eine Marke wie a-ja nicht zu Tegernsee passe. In einer Stellungnahme an den Bürgermeister verlangten sie ein Gespräch. Dies wies Peter Janssen indes zurück. „Die Anwohner haben die Möglichkeit, im Bebauungsplanverfahren beteiligt zu werden. Ihre Einwände werden dann in der nächsten Sitzung berücksichtigt“, so Janssen in der jüngsten Stadtratssitzung.

Er wolle hier dem Bebauungsplanverfahren nicht vorgreifen. Allerdings sei es im Zuge dieses Verfahrens (das gegenwärtig läuft, Anm. d. Redaktion) durchaus möglich, einen Gesprächstermin zu vereinbaren. „Bisher hat sich aber noch niemand bei mir gemeldet“, so Janssen heute.

Auf diesem Grundstück in Tegernsee-Süd soll das neue Familienhotel entstehen
Auf diesem Grundstück in Tegernsee-Süd soll das neue Familienhotel entstehen

Zweifel an der Wirtschaftlichkeit sollen aber bereits im Vorfeld ausgeräumt werden. So sei der Betrieb in Warnemünde, in dem das Konzept der a-ja-Gruppe bereits seit einigen Monaten ausprobiert wird, seit Eröffnung nahezu voll ausgelastet, meint zumindest der Geschäftsführer Holger Hutmacher.

Wie Janssen erklärt, haben aber auch unabhängigere Quellen die Aussagen der Geschäftsführung bestätigt. Auf die skeptische Nachfrage von Stadtrat Thomas Mandl (SPD), der als Einziger gegen den Bau des Hotels gestimmt hat, ob sich dieses Konzept denn auch am Tegernsee umsetzen lassen würde, antwortete Overs: „Ich glaube, dass das Konzept hier funktioniert.“

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