Vorsicht vor falschen Fünfzigern

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hat ein bisher Unbekannter in mindestens 14 Fällen gefälschte Fünfziger auf Festen verteilt. Nun sind auch die Wirte im Landkreis Miesbach alarmiert: Es ist Wald- und Seefestsaison. Doch bisher gibt es keine Vorsichtsmaßnahmen.

Die Feste im Tal sind die perfekte Gelegenheit für Geldfälscher ihre Blüten unbemerkt "einzulösen".
Die Feste im Tal sind die perfekte Gelegenheit für Geldfälscher, ihre Blüten unbemerkt einzutauschen.

Aufgepasst – im Nachbarlandkreis Bad Tölz-Wolfratshausen kursiert Falschgeld. Der bislang noch unbekannte Täter hat in mindestens 14 Fällen gefälschte 50-Euro-Banknoten in Umlauf gebracht. Dabei hatte es der Fälscher besonders auf Festivitäten abgesehen: Sowohl auf der Deininger „Lass Kesseln“-Feier im Mai als auch auf der Sonnwendfeier Eurasburg wurde mit Blüten bezahlt.

Auf solchen Festen herrschen die perfekten Rahmenbedingungen für den Betrug: „Dort ist es dunkel und viel los – das ist schon etwas anderes als im Supermarkt. Das nutzen die Täter natürlich aus“, erklärt ein Sprecher der Kriminalpolizei Miesbach auf Nachfrage.

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Wald- und Seefestsaison das nächste Ziel?

Bisher ist die Zahl der Fälle im Landkreis Miesbach noch ohne Auffälligkeiten. So wurde in diesem Jahr in 28 Fällen Falschgeld sichergestellt. Das liegt bei zirka 60 Fällen im Vorjahr innerhalb des Normbereichs. Doch gerade jetzt in der Festsaison im Tegernseer Tal und im Holzkirchner Raum ist Vorsicht geboten.

Die geringen Sicherheitsvorkehrungen machen es den Tätern leicht: „Wir haben bisher kein Gerät, aber wir werden uns jetzt natürlich überlegen, ob wir uns einen Blütenstift besorgen“, sagt Thomas Erler vom TSV Bad Wiessee.

Auch beim SC Wiessee ist man sich der bisherigen Nachsicht bewusst: „Ja klar, in der Hektik und im Dunkeln passt man nicht so auf“, bestätigt Vorstand Wolfgang Sprenger, „aber wir werden uns jetzt angesichts der Vorfälle mit dem Thema Falschgeld auseinandersetzen.“

Polizei ermittelt

Das Fassen der Täter gestaltet sich gerade bei Falschgeldfällen schwierig. Jemand, der mit einer Blüte bezahlt, ist nicht gleich schuldig. So kann er als „Opfer“ gutgläubig gehandelt haben. Doch wie beweist die Polizei, wer Täter und wer Opfer ist?

Der Fälscher kann behaupten, er habe das Falschgeld auch von einem Dritten erhalten: „Das ist genau das Problem“, so der Sprecher der Kriminalpolizei, „aber wir haben europaweit ein sehr gutes Netzwerk, um den Fälschern auf die Spur zu kommen.“ Das erfordere zwar viel Polizeiarbeit, „aber wir haben unsere Möglichkeiten“.

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