Vorsicht vor falschen Fünfzigern

Im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen hat ein bisher Unbekannter in mindestens 14 Fällen gefälschte Fünfziger auf Festen verteilt. Nun sind auch die Wirte im Landkreis Miesbach alarmiert: Es ist Wald- und Dorffestsaison. Doch bisher gibt es keine Vorsichtsmaßnahmen.

Kassiererinnen auf den kommenden Festen müssen angesichts der Falschgeldfälle besonders aufpassen
Kassiererinnen auf den kommenden Festen müssen angesichts der Falschgeldfälle besonders aufpassen

Aufgepasst – im Nachbarlandkreis Bad Tölz Wolfratshausen geht Falschgeld um. Der bislang noch unbekannte Täter hat in mindestens 14 Fällen gefälschte 50-Euro-Banknoten in Umlauf gebracht. Dabei hat es der Fälscher besonders auf Festivitäten abgesehen: Sowohl auf der Deininger „Lass Kesseln“-Feier im Mai als auch auf der Sonnwendfeier Eurasburg wurde mit Blüten bezahlt.

Auf solchen Festen herrschen die perfekten Rahmenbedingungen für den Betrug: „Dort ist es dunkel und viel los – das ist schon etwas anderes als im Supermarkt. Das nutzen die Täter natürlich aus“, erklärt ein Sprecher der Kriminalpolizei Miesbach auf Nachfrage.

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Wald- und Seefestsaison

Bisher ist die Zahl der Fälle im Landkreis Miesbach ohne Auffälligkeiten. So wurde in diesem Jahr in 28 Fällen Falschgeld sichergestellt. Das liegt bei zirka 60 Fällen im Vorjahr innerhalb des Normbereichs. Doch gerade jetzt in der Festsaison im Tegernseer Tal und im Holzkirchner Raum ist Vorsicht geboten.

Die geringen Sicherheitsvorkehrungen machen es den Tätern leicht: “Auf Falschgeld sind wir bisher garnicht vorbereitet – in Bayern sind wir so etwas nicht gewohnt. Aber ich werde unsere Abteilungsleiter informieren”, sagt TuS Holzkirchen Vorstand Andreas Schmidpeter.

Auch auf dem Otterfinger Dorffest haben Fälscher leichtes Spiel: “Wir haben zwar Geldprüfgeräte in der Kasse, aber die Bedienungen müssen sich auf ihr Gespür verlassen. Das ist in der Hektik und Dunkelheit natürlich schwierig”, bestätigt Erwin Eigenstätter vom TSV Otterfing. Dennoch: “Wir werden die Sache im Auge behalten.”

Polizei ermittelt

Das Fassen der Täter gestaltet sich jedoch gerade in Falschgeldfällen schwierig. Jemand, der mit einer Blüte bezahlt, ist nicht gleich schuldig. So kann man als „Opfer“ gutgläubig gehandelt haben. Doch wie beweist die Polizei wer Täter und wer Opfer ist?

Der Fälscher kann behaupten er habe das Falschgeld selbst auch von einem Dritten erhalten: „Das ist genau das Problem“, so der Sprecher der Kriminalpolizei, „Aber wir haben europaweit ein sehr gutes Netzwerk um den Fälschern auf die Spur zu kommen.“ Das erfordere zwar viel Polizeiarbeit, „aber wir haben da unsere Möglichkeiten“.

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