Im Juli 2016 beschloss der Gemeinderat, das Gewerbegebiet am Waakirchner Brunnenweg zu erweitern – aus Angst vor Abwanderung des Waakirchner Unternehmens Biolink. Für die Erweiterung wurde sogar eine fünf Hektar große Fläche aus dem Landschaftsschutzgebiet genommen und die Fahrbahn verbreitert.
Wie sich herausstellte, war die Angst auch begründet. Denn schon damals sprach das Unternehmen von einem Umzug nach Bad Tölz. Nun teilt Biolink in einem offiziellen Schreiben mit, dass die Firma „heute den Erwerb eines Baugrundstücks südlich der Firma Sitec in Bad Tölz beurkundet hat.“
Standortwechsel wegen zunehmender Nachfrage
Das insgesamt 2.500 Quadratmeter große Areal soll in zwei Teilflächen erworben und bebaut werden. „Zusammen mit den Bereichen Forschung und Entwicklung sowie Vertrieb und Logistik ist der neue Standort auf ca. 120 Mitarbeiter ausgelegt“, heißt es weiter.
Grund für den Umzug von Waakirchen nach Bad Tölz sind die Kapazitäten. Das Unternehmen produziert spezielle Klebebänder für die Automobil-, die Luftsfahrt- und Bauindustrie. „Die zunehmende Nachfrage nach hochwertigen Klebeverbindungen beschert der Firma Biolink seit Jahren ein nachhaltiges Wachstum“, so die Begründung.
An dem bisherigen Unternehmensstandort in Waakirchen ist die Firma deswegen bereits an die Grenzen gestoßen. Zur langfristigen Sicherung des Unternehmenswachstums wird Biolink deswegen einen neuen Unternehmensstandort gründen.
Um dem Wachstum auch kurzfristig gerecht zu werden, wolle man zusätzlich einen Teil der Fertigung und Weiterverarbeitung in das neue Gewerbegebiet nach Holzkirchen Nord auslagern. „Wir gehen davon aus, dass mit der kurzfristigen Maßnahme das weitere Wachstum von Biolink möglich ist und wir langfristig unser Hauptquartier in Bad Tölz mit den zentralen Elementen Klebstofffertigung und Beschichtung haben werden“, so der Geschäftsführer Peter Gämmerler.
Noch keine Nachfolger-Firmen gefunden
Zuletzt gab es auch seitens einiger Waakirchner Kritik an der Erweiterung des Gewerbegebiets und der Zufahrtsstraße. Mit dem Standortwechsel der Firma Biolink fällt eines der größten und wichtigsten Unternehmen weg. Zwar gebe es für das Gewerbegebiet laut Amtsleiter Markus Liebl Interessenten, „aber noch keine offiziellen Bewerbungen.“
Die Gemeinde wünsche sich auf jeden Fall produzierendes Gewerbe. Wie weit das Gebiet noch reichen soll und welche ungenutzten Flächen möglicherweise noch als zusätzliches Gewerbegebiet ausgewiesen werden, sei noch offen: „Das Planungsverfahren läuft gerade noch“.
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