Waakirchner Tunnel bleibt Schild im Idyll

Die Nord-Süd-Umfahrung in Waakirchen? Von der „Bürgerbewegung B472“ ungewollt. Die Alternative: Ein Tunnel. Die Waakirchner bekamen sogar Mitsprache- und Zeichenrecht. Doch beim Bestreiten des unterirdischen Weges fehlt vor allem eines: Licht.

Mit Tunnel-Schildern wie hier in Waakirchen kämpft die Bürgerbewegung B472 für eine unterirdische Lösung.

Am 24. November trafen sich rund 20 Mitglieder der “Bürgerbewegung B472 e.V.” im Waakirchner Restaurant St. Martino, um das Jahr Revue passieren zu lassen.

Zwölf Trassenvorschläge seien bisher beim Straßenbauamt Rosenheim als Alternative zur Waakirchner Nord-Süd-Umfahrung eingegangen, erklärte der Vorsitzende Lars Hülsmann. Darunter drei Tunnelvorschläge.

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Wie berichtet, sind die Bürger und Bürgerinnen von Waakirchen vom Straßenbauamt aufgefordert worden, bis Ende Oktober ihre Wunschtrasse selbst auf Papier zu zeichnen und einzureichen.

Wieviele der eingereichten Vorschläge allerdings in die Machbarkeitsstudie des Straßenbauamtes Rosenheim fallen werden, sei bislang nicht geklärt, so Hülsmann. Zumindest werde der von der Bürgerbewegung eingereichte Tunnelvorschlag als technisch umsetzbar eingeschätzt, teilte er mit. Eine Realisierung hängt jedoch nicht nur an einer umfangreichen Analyse der Bodenbeschaffenheiten, sondern auch an den Kosten.

Machbarkeitsstudie erst Ende März

Eine Kostenschätzung gäbe es dafür allerdings noch nicht. Ende März wolle das Straßenbauamt die Machbarkeitsstudie vorlegen. Damit verzögert sich der ursprünglich angedachte Termin um drei Monate. Mit ihrer Kampagne „Ein Tunnel für Waakirchen“ sei die Bürgerbewegung bei vielen Bürgern auf Zustimmung gestoßen, teilt Hülsmann mit. Viele Bürger würden zusätzliche Banner und Plakate bei sich aufstellen wollen.

Bislang unbeantwortet sei die Einladung an die Landtagsabgeordnete und Staatsministerin llse Aigner geblieben, zeigte sich Hülsmann enttäuscht. Auch Staatssekretär Gerhard Eck habe seiner in einer öffentlichen CSU-Versammlung ausgesprochenen Einladung ins Verkehrsministerium keine Taten folgen lassen.

Gemeinsam klingt anders

Offenbar sei der Dialog mit einer Bürgerbewegung nicht zielführend, mutmaßt Hülsmann. Sofern es der Wirtschaft nütze, setze die CSU lieber auf weiteren Flächenfraß anstatt auf den Erhalt der Natur. „Dieses Vorgehen stößt bei den Mitgliedern der Bürgerbewegung auf großes Unverständnis und Missbilligung.“

Unverständnis löst auch das Verhalten der Bürgerinitiative Verkehr (BI) beim Verein aus. Trotz der schriftlichen Bitte, die eingereichten Trassen-Alternativen zu veröffentlichen, halte man diese unter Verschluss und weigere sich, der Bitte nachzukommen, sagt Hülsmann.

Die Bürgerbewegung bleibt dabei: Die im Bundesverkehrswegeplan (BVWP) vorgesehene Nord- oder Südumfahrung widerspreche der Alpenkonvention. Es gelte, die Natur zu schützen und Flächenfraß zu vermeiden.

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