Chef der Wallbergbahn: “Es sind heuer nicht mehr Rodel-Unfälle gewesen”

Peter Lorenz, Geschäftsführer der Wallbergbahn

Nächsten Montag geht die Rottacher Wallbergbahn für 4 Wochen in Revision. Damit ist auch die Saison der Rodelstrecke ganz offiziell zu Ende.

Eine Revision ist aber nicht nur das betriebsinterne Nachzählen wieviele von den 300 Schlitten den Winterbetrieb überlebt haben. Eine Revision ist auch die Möglichkeit sich über das abgelaufene Jahr Gedanken zu machen und eventuelle Verbesserungsmöglichkeiten zu finden, die man dann im nächsten Geschäftsjahr umsetzt.

Peter Lorenz, der Geschäftsführer der Wallbergbahn, hat genau das vor. Im Gespräch mit der Tegernseer Stimme erklärt er wie das abgelaufene Jahr lief und wo er und seine Mitarbeiter gerade im Rodelbereich Verbesserungsmöglichkeiten sehen.

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Frage: Herr Lorenz, wie fällt Ihr Fazit für die Rodelstrecke am Wallberg nach dem Winter 2010/2011 aus?

Peter Lorenz: Schneearm und trotzdem gut besucht.

Frage: Sie mussten die Rodelstrecke bereits schließen. Seit wann genau ist sie zu?

Lorenz: Bereits vor 4 Wochen. Der Schneemangel hat uns dazu gezwungen. Und das trotz unserer künstlichen Beschneiung, die wir heuer zum zweiten Mal durchgeführt haben.

Stabile Gästezahlen trotz miesem Winter

Frage: Bedeutet das, dass die Saison schlechter lief als im vergangenen Winter?

Lorenz: Erstaunlicherweise nein. Trotz der kürzeren Saison hatten wir in etwa gleich viele Gäste. Das bedeutet natürlich, dass diese Gäste sich auch auf weniger Wochenenden verteilt haben. Und da war`s manchmal schon arg eng auf der Strecke.

Frage: Was heißt arg eng. Wieviele Rodler kommen an einem stark frequentierten Wochenende?

Lorenz: So 2.500 an einem gut besuchten Samstag und Sonntag zusammengenommen sind`s schon.

Frage: Gab es dieses Jahr mehr Unfälle als im letzten?

Lorenz: Nein, eher weniger. Genaue Zahlen bekommen wir noch von der Bergwacht. Aber die letzten Aussagen zeigen eigentlich einen positiven Trend.

Frage: Und was sagen Sie zu dem Vorwurf, die Rodelbahn sei außerordentlich gefährlich?

Lorenz: Die Rodelbahn ist natürlich nicht für kleine Kinder gedacht. Und schon gar nicht für Erwachsene mit Babys auf dem Schoß.

Allerdings ist sie sicher nicht gefährlicher wie anderswo. Klar, wenn zeitgleich 1.000 Leute auf der Bahn sind, dann wird`s eng. Und irgendwo können sich dann auch mal Eisplatten bilden. Aber eigentlich haben wir sehr viel für die Sicherheit getan. Wir haben unter anderem die Kurven entschärft. Durch die Beschneiung gab`s vor allem unten raus weniger Eis. Und wie man sieht hat`s was gebracht. Die Unfallzahlen sind zurückgegangen.

Frage: Täuscht also das Gefühl, dass Rodeln sehr gefährlich ist.

Lorenz: Laut Statistiken passiert nicht mehr als beim Skifahren. Mehr kann ich dazu nicht sagen.

Rodeln – ein neuer Wintertrend

Frage: Wie kommt es, dass der Zulauf immer größer wird und die Wallbergbahn sich zusammen mit der Rodelstrecke zu einer Attraktion entwickelt?

Lorenz: Der allgemeine Zuspruch zum Rodeln wird immer größer. Scheinbar etabliert sich da ein Trend. Und davon profitieren wir. Dann machen wir natürlich Werbung, sind manchmal im Fernsehen präsent. Und haben die Nathalie Geisenberger, die für uns wirbt.

Frage: Dadurch kommen aber auch immer mehr Ungeübte zum Rodeln. Wie informieren sie die und was wollen Sie diesbezüglich besser machen?

Lorenz: Wir informieren schon bei uns auf der Webseite aber auch hier in der Station, wie man richtig rodelt und sich natürlich auch passend anzieht. Auch das man beim Rodeln einen Helm tragen kann hat sich noch nicht herumgesprochen. Aber das geht schon beim Schuhwerk los. Manche kommen in Stöckelschuhen, ohne Handschuhe oder Mütze. Das kann dann nichts werden.

Naja, und zukünftig wollen wir auch im Rahmen eines kleinen Films auf “richtiges” Rodeln hinweisen. Und über Kurse die Anfänger an das Rodeln näherbringen.

Frage: Der Parkplatz an der Talstation ist durch den Andrang auch mittlerweile sehr voll. Laut Rottacher Gemeinderat herrscht da ab und zu ein absolutes Chaos. Können Sie diesen Vorwurf nachvollziehen?

Lorenz: Dazu sag ich nichts. Außer, dass bei uns ganz sicher kein Chaos herrscht.

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