Wallberglauf: Organisatoren wünschen sich mehr Unterstützung

von Christopher Horn

Der Wallberglauf feiert am 1. Mai sein zehnjähriges Jubiläum. Und auch in diesem Jahr werden wieder rund 300 Läufer zwischen 13 und 70 Jahren an den Start der 5,5 Kilometer langen Strecke gehen.

Die Organisatoren um den früheren Berglaufweltmeister Helmut Reitmeier sind zwar mit Herzblut dabei, beklagen aber die mangelnde Unterstützung der Gemeinde. Einen Vorwurf, den die Rottacher Verantwortlichen nicht nachvollziehen können.

Das Ehepaar Reitmeir ist im Stress. Bis am 1. Mai der Startschuss für den Lauf von der Tal- zur Bergstation fällt, gibt es für das Organisatorenehepaar noch einiges zu tun: den genauen Ablauf durchgehen, die Strecke präparieren und auch die letzten Anmeldungen von Läufern verwalten.

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Denn eigentlich ist die Anmeldefrist bereits am 19. April abgelaufen, doch auch in diesem Jahr werden sich wieder zahlreiche Läufer erst am Tag des Laufs vor Ort anmelden. Ganz umsonst ist das „Vergnügen Wallberglauf“ übrigens nicht.

Teilnehmerrekord erwartet

Zwischen 20 und 30 Euro fallen je nach Datum der Anmeldung für den einzelnen Teilnehmer an. Im Unkostenbeitrag enthalten sind auch eine warme Mahlzeit im Wallbergrestaurant und die Abfahrt mit der Bahn nach dem Lauf.

Auch in diesem Jahr werden wieder mehrere Hundert Athleten am Wallberglauf teilnehmen
Auch in diesem Jahr werden wieder mehrere Hundert Athleten am Wallberglauf teilnehmen

Im letzten Jahr nahmen insgesamt 290 Athleten am Wallberglauf teil. Läuft alles nach Plan, werden es heuer noch mehr werden. „Wir rechnen mit über 360 Läufern und damit einem Rekordergebnis“, so Heidi Reitmeir auf Nachfrage. Vorausgesetzt, das Wetter mache mit, schiebt sie hinterher. Der steilste Berglauf in Deutschland wird auch in diesem Jahr wieder zahlreiche Topathleten aus ganz Europa an den Start bringen. Dazu Reitmeir:

„Es kommen viele Osteuropäer, Österreicher und Deutsche. Aber die meisten der Läufer stammen erfahrungsgemäß aus dem Münchner Raum.“

Auf die Läufer wartet wieder ein kurzer, aber anspruchsvoller Bergauflauf. Es gilt, 5,3 Kilometer und insgesamt 830 Höhenmeter zurückzulegen. Sie und ihr Mann Helmut, selbst ehemaliger Berglauf-Welt- und Europameister, organisieren das Event nun bereits zum zehnten Mal. „2004, kurz nach seinem 60. Geburtstag, hatte mein Mann die Idee, auch selbst einmal so einen Lauf zu organisieren“, beschreibt seine Frau die Entstehung des „Wallberglaufs“.

In der Tat steckt vor allem das persönliche Engagement der beiden hinter dem gesamten Event. „Erst wenige Tage vor dem Lauf bekommen wir Unterstützung von rund 20 freiwilligen Helfern aus der Szene“, so Heidi Reitmeir. Davor ist ihr Mann schon einige Tage selbst auf dem Wallberg, präpariert die Strecke und befreit diese vom letzten Schnee.

Wie ist es um die Sicherheit bestellt?

Auch in diesem Jahr wird wieder ein bunt gemischtes Feld von Frauen und Männern an den Start gehen, der jüngste ist 13 und der älteste Teilnehmer fast 70 Jahre. Auch heuer wird es neben den Gesamtsiegern auch wieder Gewinner in den jeweiligen Alterskategorien geben. Jeder von ihnen wird Geldpreise erhalten. Insgesamt sind rund 3.000 Euro an Preisgeld ausgelobt.

Organisator Helmut Reitmeir (links) ist jedes Jahr mit viel Herzblut und Engagement dabei
Organisator Helmut Reitmeir (links)

Und auch an der Sicherheit werde laut Reitmeir nicht gespart. „Die Stecke ist zwar steil, aber nirgendwo eng und gefährlich, es gab auch noch nie irgendwelche Unfälle oder Verletzte“, versichern die Organisatoren. Und sollte doch etwas passieren, habe man einen Kontrollläufer auf der Strecke und auch Kontakt zur örtlichen Bergwacht, so Reitmeir weiter. „Leider wird auch in diesem Jahr wieder keiner der Bergwacht vor Ort sein, da sie deutlich mehr Geld haben wollen, als wir bezahlen können.“

„Niemand im Tal steht hinter dem Event“

Und überhaupt wünschen sich die Veranstalter mehr Unterstützung von den Verantwortlichen im Tal. „Am Tegernsee scheint niemand wirklich hinter der Veranstaltung zu stehen, das finde ich schade“, so Reitmeir weiter. Der Rottacher Bürgermeister Franz Hafner kann das allerdings auf Rückfrage nicht bestätigen:

„Wir haben immer ein offenes Ohr für Sportveranstaltungen, bei uns hat sich aber schon seit der ersten Auflage der Veranstaltung niemand der Organisatoren mehr gemeldet.“

Und auch Stefan Erber vom TSV Rottach-Egern versucht, die Zurückhaltung folgendermaßen zu erklären: „Eigentlich werden Events wie der Wallberglauf vom Bayerischen Leichtathletikverband mit ausgerichtet, da es aber bereits 2004 Differenzen zwischen dem Verband und der Familie Reitmeir gab, wollten wir nicht zwischen die Fronten geraten.“ Seit einigen Jahren habe man aber nun auch nichts mehr von den Organisatoren gehört, macht Erber abschließend deutlich.

Helmut Reitmeir kann das nicht ganz nachvollziehen. Vor allem die Bewerbung sei ein Manko, wie er erklärt:

„An den Veranstaltungstafeln an den Ortseingängen wird der Wallberglauf nicht erwähnt, und meine Flyer wurden auch erst nach zusätzlichem Nachhaken vor einer Woche in den Tourist-Infos ausgelegt.“

Zudem habe er bei den Tourist-Infos angefragt, ob ihm jemand bei der Siegerehrung helfen könne. „Doch auch dazu war niemand bereit.“

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