Wandern, parken – modern zahlen

Wer auf dem Wanderparkplatz in Kreuth das Glück hat, einen freien Parkplatz zu ergattern, am Parkautomaten aber feststellen muss, dass ihm das nötige Kleingeld fehlt, der kann seit kurzem entspannt sein Handy zücken…

Kein Kleingeld? Am Parkautomaten auf dem Kreuther Wanderparkplatz kein Problem. Hier kann per Handy bezahlt werden.

Die Hoffnung auf einen freien Parkplatz auf dem Wanderparkplatz in Kreuth versetzt einen gerade an einem schönen Wochenende in ein hektisches Suchmanöver, und nicht selten in schlechte Laune. Nach der fünften Fahrrunde über den Schotter erreicht die Stimmung ihren Tiefpunkt. Kaum hat man schließlich mit viel Glück mühsam eingeparkt, stellt man fest, dass das passende Kleingeld für den Parkautomaten fehlt.

Und was darf der genervte Autofahrer lesen? Die Parkgebühr kann man auch per Handy bezahlen. Wunderbar. Genauer gesagt ist das bargeldlose Ticketbezahlen seit 28. April in Kreuth möglich. Damit ist die Gemeinde Vorreiter im Tegernseer Tal, und der genervte Autofahrer um eine Ausrede weniger gebracht.

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Doch zunächst tastet man sich anhand der Beschreibung vor: „Alternativ nach Registrierung per Anruf“ steht dort. Wie bitte? Egal. Kurz die angegebene Telefonnummer gewählt und – ach so, das Ganze funktioniert nur, wenn man sich vorab die Gratis ParkNow App geladen hat. Empfang hat man ja rund um den Automaten. Dauert nur zu lange, der Berg ruft doch.

Eine SMS genügt

Also weiter im Parktickettext. Alternativ könne man eine SMS an die Nummer 0177 1787 2213 schicken. Angegeben werden muss das eigene Autokennzeichen und der am Parkautomat vermerkte Standort-Code.
Die Parkgebühren werden dann von dem Münchner Unternehmen ParkNow, einer BMW-Tochter, erhoben, das das bargeldlose Bezahlsystem auf Parkflächen und in Parkhäusern aktuell in 26 deutschen Städten sowie in Österreich betreibt.

Parkgebühren einfach per Handy zahlen – in Kreuth seit Ende April möglich.

Sobald man von seiner Wanderung zum Auto zurückgekehrt ist, meldet man sich wieder per Handy ab. Hier reicht ein einfaches „STOP“ per SMS. Bei einmaliger Nutzung erhebt ParkNow eine zusätzliche Parkgebühr von 30 Cent. Registriert man sich dagegen auf der ParkNow App als Dauerkunde, bezahlt man seine Gebühren monatlich.

Der Vorteil an diesem System: Die Parkzeit und die Parkgebühren können auch von unterwegs verlängert werden. Die Abrechnung geschieht auf die Minute genau. Mitarbeiter der Ordnungsämter können die jeweils fürs Parken angemeldeten Autos elektronisch abfragen und kontrollieren. Autofahrer sollten darauf achten, dass auch beim bargeldlosen Parken immer die ausgewiesene Höchstparkdauer gilt.

Knöllchen ade

Der Kreuther Parkkontrolleur ist ebenfalls mit der ParkNow-App ausgerüstet. Auf seinem Smartphone kann er so den aktuellen Stand der geparkten Autos abrufen. Immer wieder hatte er Autos aufschreiben müssen, deren Fahrer nicht genügend Bargeld zur Hand oder nicht genügend Münzen eingeworfen hatten, weil der Ausflug sich ungeplant verlängert hatte.

Was sich nicht geändert hat, sind die Parkgebühren. Für eine Parkdauer von bis zu drei Stunden zahlt der Autofahrer zwei Euro, darüber hinaus drei Euro. Drei Euro, die bislang nur virtuell mit einer SMS im Netz verschwunden sind. Im Geldbeutel, der übrigens versteckt auf dem Rücksitz lag, sind sie noch vorhanden. Mal schauen, wann die Rechnung kommt.

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