Warum der Großeinsatz nötig war

Ungewöhnliche Szenen spielten sich gestern Abend in Rottach ab: Ein sprengstoffverdächtiges Paket hielt die Gemeinde in Atem. Doch wieso kam es zu dem Großeinsatz der Polizei? Und was sagt der Besitzer des Päckchens?

Verdacht auf Sprengstoff: Gestern kam es wegen einem Paket in Rottach zum Großeinsatz der Polizei. / Symbolbild
Verdacht auf Sprengstoff: Gestern kam es wegen einem Paket in Rottach zum Großeinsatz der Polizei. / Symbolbild

Eine Passantin entdeckte gestern Abend ein verdächtiges Packet vor der Rottacher Poststelle und alarmierte die Polizei. Kurze Zeit später wurde gegen 18:15 Uhr der Fundort zwischen dem Rathaus und dem Gasthaus Postillion großräumig abgesperrt, „damit wir die Sicherheit der Leute gewährleisten konnten“, erklärt Hauptkommissar Roman Hörfurter.

Doch nach welchen Kriterien wurde entschieden, dass dieses Päckchen verdächtig ist? Es lag schließlich auf einem Briefkasten – eigentlich also nicht allzu ungewöhnlich. Ist es wirklich so weit, dass jeder Karton oder Rucksack gleich als gefährlich gilt? Hörfurter verneint das entschieden. Es habe bei dem Paket vor der Rottacher Poststelle bestimmte Anzeichen gegeben:

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Wenn ich ein Paket verschicke, ist der Inhalt ja wichtig und dann lege ich es nicht einfach über Nacht lose auf einen Briefkasten. Zudem war einzig eine englische Aufschrift drauf, weder ein Absender noch ein Empfänger waren erkennbar.

Aufgrund dieser Indizien wurde die Technische Sondergruppe München von den Wiesseer Beamten verständigt. Diese rückten unter anderem mit einem Spezialisten nach Rottach aus. „Insgesamt waren 14 Polizisten und acht Männer der Feuerwehr im Einsatz. Außerdem waren vom BRK noch fünf Helfer vor Ort“, so Hörfurter. Vor allem die Polizei sei auf solche Fälle entsprechend vorbereitet.

Paket auf Sprengstoff untersucht

Auf Facebook fragten sich einige Beobachter, warum der Spezialist aus München beim Öffnen des Päckchens trotz Sprengstoffverdacht keinen Sicherheitsanzug trug. „Sie haben eine entsprechende technische Ausrüstung, mit der sie das Paket zunächst untersuchen”, erklärt der Hauptkommissar. Diese Untersuchung entscheide dann, ob weitere spezielle Sicherheitsvorkehrungen nötig sind.

Letztendlich stellte sich beim Öffnen des Pakets heraus, dass es sich beim Inhalt um Tintenpatronen handelt. Die Polizei konnte dann Entwarnung geben, gegen 20:30 Uhr wurde die Sperrung der Rottacher Hauptstraße wieder aufgehoben. Das Paket wurde bei der Wiesseer Polizeiinspektion verwahrt. So erklärt Hörfurter, dass sich mittlerweile auch der Besitzer des Pakets gemeldet hat:

Er konnte glaubhaft versichern, dass er das Paket nur abschicken wollte.

Der Mann legte das Paket deshalb auf den Briefkasten, da es schließlich nicht nur den Schlitz passt. Die Einsatzkosten wird der Päckchen-Besitzer nicht tragen müssen. Auch der Passantin werde laut Polizei kein Vorwurf gemacht: “Die Leute sind momentan sehr sensibel, wenn sich etwas außer der Reihe bewegt”.

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