Teuer gebraucht oder neu günstig

„Schwerer Brand schnell gelöscht.“ „Feuerwehr befreit eingeklemmten Autofahrer.“ „Floriansjünger gewinnen Kampf gegen Hochwasser.“ Alles Positivmeldungen der Dürnbacher Freiwilligen Feuerwehr, die gleichzeitig auch eng mit der Ausstattung zusammenhängen.

Zu knapp 100 Einsätzen rücken die Dürnbacher Jahr für Jahr aus. Hauptsächlich Verkehrsunfälle, Öleinsätze, Überschwemmungen, Sturmschäden und Brände. Da kommt es auf Sekunden an, um auch rechtzeitig am Einsatzort zu sein.

Alterserscheinungen am Fahrzeug

Doch was, wenn das Löschfahrzeug kurz vor dem Einsatz kapituliert? „Bei Einsatzfahrten ist der Koffer runtergefallen,“ kommentierte Huber das Erreichen der Altersgrenze bei einem der drei Fahrzeuge, die die Feuerwehrler besitzen. Im April dieses Jahres gab uns der Kommandant Einblick in den Fuhrpark

Das mittlere Fahrzeug muss ausgetauscht werden.
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Das Löschgruppenfahrzeug LF8 – eigentlich ein zuverlässiger Gefährte, wenn es um brisante Einsätze geht – sei mit über 32 Jahren das älteste der drei Einsatzfahrzeuge. Das Jüngste hat auch schon 17 Jahre auf dem Buckel. „Was wir kaufen, wird wirklich gebraucht,“ argumentiert Huber.

Mittlerweile haben die Feuerwehrler auch die Genehmigung des Gemeinderates für den Neukauf. Nachdem im April die Gemeinde noch eine höhere Eigenbeteiligung gefordert hat, erhöhten die Dürnbacher ihren Zuschuss von 25.000 auf 40.000 Euro.

313.000 Euro für die öffentliche Sicherheit

81.500 Euro für das Fahrzeuggestell. 95.800 Euro für Gerätschaften. 150.000 Euro für den Aufbau. Nach Abzug eines Rabattes ergibt das ein Anschaffungswert in Höhe von 313.430 Euro für das Ersatzfahrzeug HLF 20. 104.500 Euro Zuschuss kann man vom Freistaat erwarten. Der Verkaufserlös für das Altfahrzeug beträgt 20.000. Zusammen mit der Eigenleistung der Freiwilligen Feuerwehr muss die Gemeinde noch 175.194 Euro tragen.

Damit sind im Prinzip auch alle Gemeinderäte einverstanden. Zu einer gewissen Verwunderung war es nur gekommen, weil die Feuerwehr das Angebot für einen günstiges Gebrauchtfahrzeug erhalten hatte. Dieses wäre insgesamt 80.000 Euro günstiger gekommen, ist allerdings aufgrund der Ausschreibungspflicht nicht ohne weiteres zu erwerben, so der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing.

Denn laut den Statuten dürfe so ein Fahrzeug nicht älter als 18 Monate sein und 14.000 Kilometer auf dem Buckel haben. Ansonsten verliere man den staatlichen Zuschuss in Höhe von 105.000 Euro.

Teurer, aber günstiger

Damit tritt die absurde Situation ein, dass für die Gemeinde und die Feuerwehr das deutlich teurere Neufahrzeug gleichzeitig deutlich günstiger kommt. Somit wird das neue Fahrzeug der Dürnbacher Feuerwehr öffentlich ausgeschrieben und um Nebenangebote für Gebrauchtfahrzeuge ergänzt.

“Vielleicht kommt ja ein Angebot rein, dass zigtausend Euro billiger ist. Dann ist auch die gesamte Förderung ungefährdet,” so von Preysing

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