Kürzlich sorgten die Ernst Brüder für Aufsehen. Die beiden Gemeinderäte hatten aus Protest gegen die Risiken, die mit dem Geothermie Projekt eingegangen werden, ihr Amt niedergelegt. Eine ganz andere Meinung vertreten die Grünen: In einer Pressemitteilung bewerben sie das Vorhaben offen. Ortsvorsitzender Christian Kaiser stellt sich den kritischen Fragen der Stimme:
Sie bewerben und unterstützen die Geothermie. Was ist mit den Risiken?
Die Risiken sind natürlich da. Aber ich halte sie für technisch lösbar und habe Vertrauen zu den fachkundigen Firmen die das Projekt umsetzten.
Die Erfolgswahrscheinlichkeit liegt bei 80 Prozent. Wie bewerten Sie die Tatsache, dass Holzkirchen mit 20-prozentiger Wahrscheinlichkeit 10,7 Millionen Euro verliert?
Ich glaube der Klimawandel ist ein derart wichtiges Thema, dass es umso wichtiger ist, CO2-freie Energiequellen zu erschließen. Das Bewusstsein dafür ist leider noch nicht ausreichend vorhanden. Der Klimawandel wird uns noch kalt erwischen und deshalb ist es wichtig jeden Versuch zu unternehmen, dem entgegenzuwirken.
In welches Verhältnis setzen Sie ökologischen Nutzen und finanzielles Risiko?
Das für unser Projekt bestehende Risiko ist es Wert, es zu versuchen. Natürlich sollten wir die Risiken genau abwägen und solche Projekte nicht um jeden Preis umsetzten.
Das Vorhaben ist mit über 40 Millionen Euro das größte in der Geschichte Holzkirchens. Was halten Sie davon, dass der Gemeinderat alleine die Entscheidung trifft – anstelle eines Bürgerentscheids?
Die 25 Vertreter sind gewählt um die Geschicke der Gemeinde zu lenken. Wer denkt, dass sie nicht geeignet sind, muss wählen gehen. Der Gemeinderat hat bereits in der Vergangenheit über große Projekte entschieden.
Warum gab es in all den Jahren der Planung nie das Bestreben, die Bürger über ein so folgenschweres Vorhaben abstimmen zu lassen?
Das wurde von den Bürgern nicht gefordert. Und außerdem werden die 40 Millionen nicht ausgegeben, sondern investiert. Das wirft Gewinne ab. Und gegen Gewinne hat bekanntlich niemand etwas.
Nehmen wir an, die 20-prozentige Wahrscheinlichkeit tritt ein und die Gemeinde setzt 10,7 Millionen Euro an Steuergeldern in den Sand. Gibt es einen Notfallplan?
Da ich selbst nicht im Gemeinderat bin, weiß ich das nicht. Aber ich werde mich dafür einsetzten, dass ein finanzielles Fass ohne Boden verhindert wird. Es ist wichtig, klare Ausstiegskriterien festzulegen.
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