Was bringt das 5G-Netz dem Tegernseer Tal?

Es soll 100-mal-schneller sein als das bestehende Netz und auch in Bayern bis 2022 nahezu flächendeckend angeboten werden. Es ruft aber auch Kritiker auf den Plan. Am Dienstag befasst sich der Rottacher Gemeinderat damit. Die Tegernseer Stimme machte zum 5G-Netz eine Umfrage unter Lesern, mit einem interessanten Ergebnis.

Aufstellung eines 5G-Masten der Telekom. / Quelle: Telekom

Mit diesem ehrgeizigen Plan will Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger einen besseren Mobilfunk-Empfang auf dem Land erreichen. Die Technik verspricht eine schnellere Datenübertragung von bis zu zehn Gigabit pro Sekunde. Bisher sind mit LTE nach Angaben der Telekom bis zu 300 Megabit pro Sekunde möglich. Ein 5 G-fähiges Smartphone könne den Inhalt einer DVD im Idealfall in nur vier Sekunden laden. Doch so weit ist es noch nicht. Die Standorte fehlen noch dafür.

Deshalb bittet Aiwanger in einem Schreiben die Gemeinden an der Standortsuche für Hochleistungsmasten mitzuwirken. Nach Bad Wiessee erhielt nun auch Rottachs Bürgermeister Christian Köck (CSU) Post aus München. Am Dienstag hat er jedenfalls das Thema auf die Tagesordnung des Gemeinderats gesetzt. Dieser soll sich „zum geplanten Ausbau des Mobilfunkstandards positionieren“.

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Kritische Stimmen im Landkreis

Vermutlich wird man sich dann am Ratstisch auch über die Position der Kollegen von Bad Wiessee unterhalten. Denn die hatten sich im Oktober einstimmig gegen die Installierung des 5G-Mobilfunkstandards ausgesprochen, wie etliche andere Gemeinden im Oberland auch. Noch stehen die Kritiker einem ungeprüften Ausbau des 5G-Netzes kritisch gegenüber. Die Auswirkungen auf Mensch und Tier seien noch nicht ausreichend erforscht. Man sei zwar nicht technikfeindlich, so die Argumentation in Wiessee, doch als Gesundheitsstandort müssen man dafür Verantwortung übernehmen.

Im Rahmen eines Beschlusses verpflichtete sich der Wiesseer Gemeinderat, „jedes Ansinnen von Telekommunikations-Unternehmen, das auf einen Ausbau des 5G-Netzes oder auch auf die Unterstützung für die Suche von künftigen Antennenstandorten abzielt, in öffentlicher Sitzung des Gemeinderats zu diskutieren“. Die Entscheidung fiel einstimmig. Mehr Informationen will auch der Gemeinderat von Warngau, der vorerst keine eigenen Grundstücke für die Aufstellung von Masten anbieten will.  “Wir wollen keine Versuchskaninchen sein”, sagen Kritiker in München, die gerade eine Petition gestartet haben.

Es gibt keine Studie, die sagt, es ist unbedenklich.

Für unbedenklich halten es wohl Leser der TS in einer nicht repräsentativen Umfrage zuletzt auf Facebook. Von 306 Teilnehmern fanden „64 Prozent“ das 5G-Netz „super“, „36 Prozent“ meinten „bitte nicht“. Nun hat es der Gemeinderat von Rottach-Egern in der Hand, sich für oder gegen die Aufstellung von Sendemasten auszusprechen.

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