Am 17. April soll im Rahmen einer Sondersitzung der endgültige Fahrplan für das Millionen-Vorhaben Parkhaus auf den Weg gebracht werden. In dem Zusammenhang ist es nicht uninteressant zu erfahren, was die Verteter der unterschiedlichen Lager zu Beginn der mittlerweile eineinhalb Jahre dauernden Diskussion gesagt haben.
Im ersten Artikel hat Thomas Mandl seine Position gegen das Tegernseer Parkhaus klar gemacht.
Hier nun die Stellungnahme von Stadtrat Florian Kohler. Ebenfalls vom Oktober 2010. Und ebenfalls noch genauso aktuell wie “damals”.
Florian Kohler ist Mitglied der Bürger Liste und Parkhaus-Befürworter. Warum er genau für das Vorhaben ist, macht Kohler in seiner Argumentation klar.
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Warum ich für das Parkhaus-Vorhaben gestimmt habe:
Prinzipiell muß man sagen, daß der Parkraum in Tegernsee knapp ist, und keine weiteren freien Flächen im Zentrum verfügbar sind.
Mangelware ist Parkplatz insbesondere dann, wenn viele Tagesbesucher beispielsweise am Wochenende den Ort aufsuchen, was aufgrund der gestiegenen Attraktivität zunehmend der Fall ist.
Aber auch im täglichen Verkehr geht der Parkraum in der Hauptstraße ab, wo Geschäfte / Praxen / Kanzleien angesiedelt sind.
Fast jeder kennt die Situation, wo man beispielsweise beim Metzger eine Leberkäs Semmel oder bei der Konditorei nebenan einen guten Kuchen schnell mitnehmen möchte, und aus Mangel an Stellplätzen entweder auf dem Gehsteig ‘notparkt‘ oder einfach durchfährt.
Wenn man ehrlich ist, fährt doch fast jeder dahin wo es am praktischsten ist. Es mag gut oder schlecht sein, aber Entfernungen von über 50 Metern vom Auto, werden für Besorgungen kaum akzeptiert. Dies ist leider der Grund warum alle Einkaufszentren auf der grünen Wiese den Ortskernen bevorzugt werden, und Innenstädte – ohne reichlich Parkmöglichkeiten – verwaisen. Wir wollen aber “Geschäftsleben” in die Hauptstraße bringen und sie nicht zur reinen Durchfahrtstraße verkommen lassen.
Wenn es in dem hier angedachten Parkhaus gelänge die untere Etage rangierfreundlich einzurichten, würde dies gerade den ansässigen Geschäftsleuten potentielle Kunden bringen. Zudem könnten die Langzeitparker in den oberen Etagen parken und die verbleibenden Straßenrandplätze nicht mehr blockieren.
Es entstünden somit doppelt soviel frei verfügbare Parkmöglichkeiten auf Straßenniveau.
Dennoch: möchte man ein derartiges Parkhaus erstellen, sollten folgende Punkte detailliert vorab geklärt werden:
– inwieweit läßt sich ein ansehnliches Gebäude verwirklichen?
– welche genauen Kosten kommen auf den Ort zu, und kann/will man diese Investition tragen?
– welche Stellzahl soll das Parkhaus haben/wie kann eine optimale Rangierbarkeit(Parkfreundlichkeit) gewährleistet werden?
Wenn diese Fragen fundiert und positiv beantwortet werden können, sollte meines Erachtens diese einmalige Möglichkeit im Ortskern wahrgenommen werden.
Jeder Geschäftsbetrieb sowie ein etwaiges neues Hotel Guggemoos würden stark von dieser zentralen Strukturmaßnahme profitieren.
Zweifelsfrei würden das Maßnahmenpaket:
a.) funktionierendes Parkplatzangebot,
b.) eine Verbreiterung der Gehwege (in Planung) und
c.) ein Steg (auch wenn die Meinungen hier geteilt sein mögen)
den Ortskern stark an Attraktivität gewinnen lassen und revitalisieren.
Bei einem Parkhausbau sollte man die kaufmännische Vernunft walten lassen und soviel Plätze als sinnvoll möglich realisieren. Jeder zusätzliche Stellplatz würde bei den gegebenen Fixkosten deutlich günstiger werden.
Diejenigen Gemeinden, denen es gelungen ist gut durchdachte Zentralparkhäuser zu erstellen, haben durchwegs positive Erfahrungen gemacht und den Parksuchverkehr drastisch verringert. Ein passendes Parkleitsystem würde die Situation dann noch optimieren.
Im Stadtrat sind sich alle darüber einig, dass man die gute Stube von Tegernsee – die Hauptstraße – stark verbessern möchte. Nur wenn wir aber auch etwas beherzt anpacken, wird sich hier die Situation verbessern.
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