Ein zweites Gutachten sollte den wahren Wert der sichergestellten Fabergé-Eier feststellen. Vier Stücke wurden im September 2022 im Tresor einer Villa gefunden. Jetzt ist klar: schön, glitzernd, aber eher Schnäppchen-Liga für einen russischen Oligarchen.
Es sind eigentlich Schmuckwaren in Form eines Ostereis. Aber der russische Goldschmied mit dem französischen Namen, Peter Carl Fabergé, hat daraus einen Inbegriff von Luxus geschaffen. Für reiche Russen ist das Bling-Bling extrem sinnstiftend. Manche wie der Milliardär Wiktor Wekselberg sollen schon einmal für 100 Millionen Euro gerade einmal 100 von den Schmuckstücken gekauft haben.
Bei der Razzia des BKA im Anwesen eines Oligarchen-Kumpels im vergangenen Herbst in Tegernsee wurden von den Ermittlern vier Eier gefunden, scheinbar aus der Manufaktur Fabergé. Hintergrund der Razzia: Der Verdacht auf millionenschwere Steuerhinterziehung. Sollte der russische Oligarch in Deutschland steuerpflichtig sein, weil er sich hier seit 2016 mehrheitlich aufgehalten hatte?
Ein erstes Gutachten sprach zwar die Herkunft ab, nannte sie aber wertvoll. Womöglich, so die Staatsanwaltschaft damals, seien sie aber strafrechtlich relevant. Der Sprecher des Oligarchen wiegelte damals ab. Die Eier seien nichts wert, man könne sie im Internet bestellen. Das war im Oktober 2022. Jetzt wurde ein zweites Gutachten hinzugefügt. Und das bestätigt in gewisser Weise die Aussagen der Russen: Es sind zwar hochwertige, aber lediglich “vergoldete Nachbildungen aus Limoges-Porzellan, Swarovski-Steinen und venezianischem Bunt-Glas”, wie die Bild-Zeitung schreibt. Der wahre Wert? Überschaubar. Je Ei “nur” 1000 Euro, so das Gutachten.
Es werden nun noch andere Wertgegenstände aus der Villa in Rottach-Egern geprüft, darunter Gemälde und Weinbestände. Es steht noch immer der Vorwurf im Raum, dass der Russe nicht alle Vermögenswerte bei der Steuerbehörde in Deutschland angegeben habe.
SOCIAL MEDIA SEITEN