Ein Kommentar von Martin Calsow:
Der Verkehr in der Gemeinde am Rande des Tals ist eine Belastung für alle Anwohner. Der Streit, ob Süd- oder Nordumfahrung, schwelt schon länger. Eine Variante zum Beispiel würde am Anwesen des Bürgermeisters vorbeigehen. Findet der natürlich nicht so gut. Also wird weiter diskutiert. Nun kommt die große Tunnelidee.
Klar, warum nicht? In Deutschland stehen Kommunen vor dem Bankrott, Schwimmbäder schließen, Schulen sind marode, und in Waakirchen wollen einige einen Monumentalbau haben. Der verursacht ja nicht nur Baukosten. Die Folgekosten durch Instandhaltung sind gigantisch. Ein kleiner Infobesuch im Werdenfelser Land bei den Tunnelexperten in Garmisch wäre da hilfreich.
Doch auch die isolierte Umgehungsstraße statt eines Tunnels könnte in Waakirchen vielleicht noch klug sein. Sie würde allerdings das Problem eine Gemeinde weiter nur einfach in den Süden leiten. Gmund kollabiert am Gasteig verkehrstechnisch jedes Wochenende. Aber die Umfahrung über Finsterwald schiebt das Problem schlicht nur weiter nach Bad Wiessee.
Bei allem Verständnis für die Wut über den Durchgangsverkehr – wenn nun jede Gemeinde ihr Kirchturm-Verkehrsprojekt startet, wird unsere Landschaft zugetunnelt. Die Waakirchner Diskussion zeigt dabei nur eins: eine echte Lösung für das Verkehrsproblem beginnt nicht am eigenen Ortsschild – und vor allem endet sie nicht dort.
SOCIAL MEDIA SEITEN