Warum die SPD-Ortsverbände und die Junge Union fusionieren
Weg vom Kirchturmdenken

Sozis im Oberland? Treffen sich einmal im Monat in der Telefonzelle. So der Witz über das Diaspora-Dasein der Partei. Konsequent: Die Gmunder und die Tegernseer Sozialdemokraten gehen nun zusammen. Not oder Trend? Auch die CSU-Jugend fusioniert.

Mehr Strahlkraft wünscht sich die Junge Union durch die Zusammenlegung. / Quelle: JU TEK

Die SPD-Mitglieder aus Gmund und Tegernsee haben sich am vergangenen Wochenende zu einem gemeinsamen Ortsverein zusammengeschlossen. Auch der Vorstand steht schon. Bei ihrer Jahreshauptversammlung im Gasthof am Gasteig haben die Mitglieder der Gmunder SPD mit großer Mehrheit einer Fusion mit den Genossen aus Tegernsee zugestimmt. Damit gibt es jetzt einen gemeinsamen SPD-Ortsverein Gmund-Tegernsee.

Zusammenlegen, was zusammen gehört

Ziel der Fusion sei es, wieder mehr Schwung in die Aktivitäten der SPD zu bringen, sagt der neue Vorsitzende des Ortsvereins Johann Schmid. “Für den Bürger soll sichtbar sein, dass wir uns um seine Belange kümmern.” Auch die talweite Zusammenarbeit der Genossen solle weiter intensiviert werden. Was er meint: Alle Parteien leiden unter Mitgliederschwund. Das Engagement in einem politischen Verein ist für viele keine Freizeit-Alternative mehr. Das ist kein Exklusiv-Problem der Linken.

Das Nachwuchs-Problem

Auch die Nachwuchs-Gruppen der Parteien haben immer weniger Mitglieder. Also muss zusammengelegt werden, was das Zeug hält. Das gilt auch für die Jungen von der CSU. So schreiben sie in einer Pressemitteilung: “Nach einem intensiven Austausch zwischen JU-Ortsverbänden des Tegernseer Tals (Tegernsee-Egern-Kreuth, Bad Wiessee und Gmund) hat man sich darauf verständigt, die drei bestehenden Ortsverbände zu einer Jungen Union Tegernseer Tal zu fusionieren.”

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Die Gründe dafür: Im größten Verband ‘Tegernsee Egern Kreuth’ seien bereits viele Mitglieder aus den Gemeinden Gmund und Bad Wiessee´, zudem erfolge hier schon ein talübergreifendes Denken. Und weiter: “Man ist sich hier vor allem bewusst, dass Themen wie die Wiederschaffung eines gemeinsamen Hallenbades, Lösung der Verkehrsproblematik oder der Ausbau an Angeboten für junge Menschen nur gemeindeübergreifend von Erfolg sein kann.” Durch die Fusion wachsen sie auf über 90 Mitglieder an.

Auf der Parteiebene ist also der tiefe Wunsch, weg vom bisherigen Kirchturmdenken der einzelnen Gemeinden zu kommen, gereift. Fraglich, ob in nächster Zukunft vielleicht die Kommunen auch den nächsten Schritt wagen und stärker fusionieren.

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