Tegernseer Kindergarten bleibt nicht auf Gartenabfällen sitzen

Weil ein parkendes Auto dem Tegernseer St.Quirinus-Kindergartens den Weg versperrte, blieben die Mitarbeiter auf ihren Gartenabfällen sitzen. Der Fahrzeughalter? Unauffindbar. Schneller als gedacht hat sich das Problem jetzt gelöst.

Seit Monaten steht dieses Auto dem Tegernseer Kindergarten im Weg: Die Gartenabfälle können nicht mehr entsorgt werden.

Bereits am vergangenen Freitag meldete sich eine Mitarbeiterin des Tegernseer St.Quirinus-Kindergartens bei der TS und teilte mit, dass sich “der Herr mit dem Auto gemeldet hat”. Sie schrieb, er hätte versprochen, es baldmöglichst wegzufahren. Wie berichtet hatte dessen Auto seit mindestens sechs Monaten den Weg vorm Kindergarten versperrt, sodass die Gartenabfälle nicht abtransportiert werden konnten.

Heute gibt der Tegernseer Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) “grünes” Licht: Soeben habe ihm das Bauamt mitgeteilt, dass das Fahrzeug am Kindergarten weg ist. Freie Fahrt also für die Gartenabfälle. 😉

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Ursprünglicher Artikel vom 10. Juli 2018 mit der Überschrift: „… weil parkendes Auto den Weg blockiert “

Der katholische Kindergarten St. Quirinus in der Prinz-Karl-Allee in Tegernsee hat seit 2008 einen „naturnahen“ Garten. Dieser wurde mit Spendengeldern finanziert, und mit der Arbeitskraft sowohl von Eltern als auch vom Kindergartenpersonal errichtet. Gepflegt wird er zum größten Teil vom Kindergarten-Personal. Zweimal im Jahr helfen Eltern mit.

Der „Erlebnis-Traum-Garten“ ist aber nicht nur ein schöner Anblick, sondern produziert auch Abfälle. Und diese Gartenabfälle lagert die Kindergarten-Belegschaft in einem Eck, wo sie die Stadt Tegernsee normalerweise abholen lässt. Seit September ist das allerdings nicht mehr möglich gewesen. Denn ausgerechnet dort, wo die Gartenabfälle zum Abholen gelagert werden, hat die Stadt Tegernsee drei öffentliche Parkplätze.

Wem gehört das Fahrzeug?

Und auf einem dieser Plätze steht seit nunmehr mindestens sechs Monaten ein Auto und blockiert den Weg. Für Tegernsees Bürgermeister Johannes Hagn (CSU) scheint das zunächst kein Problem darzustellen. „Es handelt sich um einen öffentlichen Parkplatz. Solange das Auto ordnungsgemäß angemeldet ist, darf es dort stehen.“

Wenn die Gartenabfälle abtransportiert werden, führt Hagn weiter an, würde die Stadt sowieso ein Halteverbotsschild aufstellen. Folglich „bewege“ man die dort abgestellten Fahrzeuge sowieso. Nur einmal sei dieses Schild in der Vergangenheit entfernt worden, weiß Hagn zu berichten. Damals habe man sich aber mit den Fahrzeugbesitzern in Verbindung gesetzt, sodass die Gartenabfälle schließlich abtransportiert werden konnten.

Ein Strafzettel hängt, nützt aber nichts

So einfach ist es in diesem Fall leider nicht. Denn der Fahrzeughalter dieses Autos ist weder von der Stadt noch von der Polizei auszumachen. Selbst Verwandte des Fahrzeughalters wissen laut Angaben von Kindergarten-Mitarbeitern nicht, wo sich dieser derzeit aufhalten könnte. Sollte er tatsächlich wie vom Erdboden verschluckt sein, hat er vermutlich auch nie ein Verbotsschild zu Gesicht bekommen.

Selbst der Strafzettel, den die Polizei zwischenzeitlich an die Windschutzscheibe gehängt hatte, flattert noch immer ungelesen im Wind. Und weil es ein öffentlicher Parkplatz ist, und das Auto ordnungsgemäß angemeldet, haben weder Stadt noch Polizei eine Handhabe. Abschleppen geht also nicht. Doch jetzt hat der Tegernseer Bürgermeister noch einmal “nachgeforscht” und festgestellt: Hoppla, bei dem Auto ist ja der TÜV abgelaufen.

Also sei die Verwaltung beauftragt worden, so Hagn, die Polizei einzuschalten, um das Fahrzeug stilllegen und entfernen zu lassen. Das Verfahren laufe, versichert der Bürgermeister. “Auf jeden Fall werden wir die Beschilderung am Parkplatz ändern, sodass Dauerparken an der Stelle nicht mehr möglich sein wird”. Die Polizeiinspektion Bad Wiessee bestätigt auf Nachfrage, dass zwar eine Anzeige wegen Ordnungswidrigkeit vorliegt, dass sie aber das Fahrzeuge weder abschleppen noch stilllegen könne. Schließlich stehe das Auto auf einem öffentlichen Parkplatz.

Scheint so, also verwahrlose das verwaiste Auto immer weiter, während die Ecke mit den Gartenabfällen im Naturkindergarten zunehmend verwest. Genau an der Stelle, wo sich die einzige Schaukelmöglichkeit für die Kinder befindet. Deshalb wollen nicht nur die Kleinen wissen: Lieber Autohalter – wo bist Du?

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