Das Polizeipräsidium Oberbayern Süd stellte gestern die Unfallzahlen für das vergangene Jahr vor. Zwar stiegen die Zahlen zum Vorjahr. Aber der Vergleich hinkt. Wir stehen eigentlich ganz gut da. Wenn da die Älteren nicht wären.
36 659-mal hat es im Berichtsgebiet der Polizei Oberbayern Süd im letzten Jahr gekracht. Generell verzeichnet die Staatsmacht in allen Bereichen einen Anstieg, gleichwohl sind die Zahlen aus Vorjahr, also 2021, nicht ein ordentlicher Vergleichswert. In der Pandemie gab es durch diverse Beschränkungen (Ausgangssperre, Homeoffice etc.) weniger Verkehrsaufkommen und somit weniger Unfälle. Also sind 2018 und 19 als Vergleichsjahre heranzuziehen. Und da steht der Landkreis Miesbach z.B. sehr gut da.
Ereigneten sich 2019 bei uns noch 3300 Unfälle, reduzierte sich diese Zahl 2022 um fast 11 Prozent auf 2953. Wurden 2019 noch 659 Menschen bei diesen Unfällen verletzt, nahmen 2022 600 Menschen Schaden. 2018/19 und 2022 starben jeweils sechs Menschen, nur 2021 waren es sieben Menschen, die auf unseren Straßen den Tod fanden.
Ursachen
Klar, Geschwindigkeit und Saufen: Im Gesamtberichtsgebiet der Polizei spielte überhöhtes Tempo die Haupturdache insbesondere bei den tödlichen Unfällen. Raser, so die Polizei, waren zudem für 1388 zum Teil schwerverletzte Verkehrsteilnehmer verantwortlich.
Zudem setzten sich mehr Betrunkene ans Steuer. 14 Menschen starben zwischen Altötting und Weilheim, weil betrunkene Fahrer fuhren.
Wen trifft es?
Seit der Pandemie stiegen mehr Menschen aufs Fahrrad. Gern wird auch das E-Bike genutzt. Nicht jeder ist da geübt. Prompt stiegen auch hier Unfallzahlen. Starben 2019 noch 13 Menschen auf ihrem Rad, waren es im letzten Jahr 15. Sechs waren es mit einem Pedelec.
Dann wären da noch die Motorradfahrer. Hier stieg die Zahl derer, die in einen Verkehrsunfall verwickelt waren von 999 auf 1039. Es starben aber deutlich mehr: 2019 fanden 21 Menschen den Tod auf dem Bike, im letzten Jahr waren es 29 Personen.
Wer ist eine Risikogruppe?
Waren es früher bei uns auf dem Land die Jungen, mit wenig Fahrerfahrung, Selbstüberschätzung und gern auch Alkohol im Blut, hat sich das Blatt hier gewendet. Wohl auch durch den demografischen Wandel beeinflusst, verunfallten Menschen in der Altersgruppe 65 Jahre und älter 4123 Mal. Bei der Gruppe der jungen Erwachsenen (18-24) liegt die Zahl bei 2990 und fällt seit 2018.
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