Familie vergisst, Hund stirbt

Es ist heiß. Wer bei den derzeitigen Temperaturen im Auto unterwegs ist, reißt entweder das Verdeck oder das Fenster auf. Geht das nicht, staut sich die Hitze. Eine tödliche Falle für Vierbeiner, wie jüngst ein Fall in Holzkirchen zeigte.

Bei Hitze sollten Hunde nicht im Auto zurückgelassen werden. /Quelle: www.pexels.com

Ein kleiner Mischlingshund ist am Sonntag in Holzkirchen gestorben, weil er bei sommerlichen Temperaturen im Auto vergessen wurde. Das meldet die Vorsitzende des Holzkirchner Tierschutzvereins Barbara Meder und warnt:

Bei Hitze wird das Auto für Hunde schnell zur Todesfalle. Sie können nur über die Zunge hecheln, um sich abzukühlen.

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Da Hunde nicht wie Menschen in der Lage seien, die Haut durch Schwitzen zu erfrischen, müssten sie über den verdunsteten Speichel in Zunge und Rachenraum für Abkühlung sorgen. Ist die Umgebung allerdings zu warm, würde selbst das Hecheln nichts mehr nützen. Ein Hund, der also – wie im Holzkirchner Fall – im Auto eingesperrt ist, wird nicht nur panisch, sondern erleidet auch einen Kreislaufkollaps.

In diesem Fall wird das Gehirn nicht mehr mit ausreichend Sauerstoff versorgt. Die Folge: Die Atmung des Hundes setzt aus, und sein Herz bleibt stehen. Kommt jetzt keine Hilfe, stirbt das Tier. Oft reichen schon wenige Minuten aus, damit sich ein Auto an warmen Tagen in einen unerträglich heißen Backofen verwandelt. Da hilft es auch nicht, im Schatten zu parken, oder das Fenster einen Spalt breit offen zu lassen.

So schnell heizt das Auto auf

US-Forscher haben herausgefunden, dass die Temperatur in einem Auto, das in der Sonne steht, in nur zehn Minuten um sieben Grad steigen kann. Bereits nach einer halben Stunde hat sie sich um 16 Grad erhöht, nach einer Stunde um 26. Zeitweise wurden Innentemperaturen um 70 Grad Celsius gemessen.

Weder Hunde noch Kinder sollten also bei Hitze im Auto zurückgelassen werden. Auch nicht für wenige Minuten. Wer ein Tier im Auto zurücklässt, handelt verantwortungslos und verstößt gegen das Tierschutzgesetz und gegen die Tierschutz-Hundeverordnung. „Lasst Eure Hunde bloß nicht im Auto. Lieber konsequent sein und den Hund daheim lassen mit ausreichend kühlem Wasser“, appelliert Meder.

Stirbt der Hund oder erleidet er Schmerzen, kann dies als Tierquälerei mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. Laut Meder werde der Tierschutzverein den Fall in Holzkirchen aber nicht anzeigen. „Die Familie ist gestraft genug. Sie haben es ja nicht absichtlich gemacht. Es war ein tragisches Versehen.“

Darf man die Fensterscheibe einschlagen?

Wer ein Tier in Not bemerkt, sollte umgehend den Fahrzeughalter ausfindig machen. Ist dies nicht möglich, ist die Polizei oder Feuerwehr zu informieren. Schwebt ein Tier in akuter Lebensgefahr, darf man auch die Fensterscheibe einschlagen, muss allerdings damit rechnen, gegebenenfalls wegen Sachbeschädigung belangt zu werden.

Danach sollte sofort der nächste Tierarzt aufgesucht werden. Zwischenzeitlich kann der Hund mit einem feuchten Tuch gekühlt werden. Wer also die nächsten Tage zum Einkaufen geht oder einen Ausflug ins Schwimmbad oder an die hundefreien Tegernseer Badestrände plant, sollte seinen Hund am besten zu Hause lassen. Und noch ein Tipp von Barbara Meder: „Gehen Sie morgens und abends mit Ihrem Hund Gassi!“

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