Die Rodelbahn am Setzberg in Kreuth gilt als einfache Strecke, und wird daher auch oft als besonders kinderfreundlich angepriesen. Dabei kommt es dort immer wieder zu gefährlichen Situationen, wenn Rodler auf Forstfahrzeuge treffen.
Die Bayerischen Staatsforsten brauchen jedoch den Forstweg für die Wildtierfütterung und machen daher klar: Wenn sich die Probleme häufen, müssten die Rodler weichen.
Aufgebracht hat das Thema Thomas Schlögl mit seinem Brief an die Gemeinde anlässlich der Kreuther Bürgerversammlung. Dort berichtete er von seinem ganz persönlichen Erlebnis auf der Rodelbahn:
Ich fuhr mit meinem Schlitten vom Setzberg runter, als mir dann zu meinem Entsetzen ein Traktor mit Hänger entgegen kam.
Zudem sei Schlögl auf seiner Abfahrt auch noch zwei weiteren Fahrzeugen begegnet. Diese hätten sich weder durch Scheinwerfer noch durch Warnlicht bemerkbar gemacht. Daher rief er Bürgermeister Josef Bierschneider im Namen aller Rodler dazu auf, dort zu intervenieren.
Vorfälle bekannt
Bierschneider äußerte sich daraufhin ausführlich zu der Problematik. Ihm sei das Thema durchaus bekannt. „Es hat dort schon öfter Vorfälle gegeben“, so der Rathauschef. Er habe die Beschwerde auch bereits an die Staatsforsten weitergeleitet. Dabei erinnerte er allerdings auch an einen Streit mit den Staatsforsten, der bereits 13 Jahre zurückliegt.
Damals hatte man sich an der Setzberg-Rodelbahn auf einen Kompromiss geeinigt: Das Rodeln wurde weiterhin von den Staatsforsten geduldet, jedoch musste die Gemeinde Schilder aufstellen, die vor Autos und Lkw warnen sollen. „Dieses Schild steht auch immer noch da“, so Bierschneider. Zudem darf die Gemeinde die Rodelmöglichkeit nicht aktiv bewerben, da es dann zu Schwierigkeiten bei der Haftung kommen könnte.
Ein Tatsache, die offenbar der TTT bisher nicht bekannt ist. Auf der Internetseite werben die Touristiker mit der Rodelbahn am Setzberg und loben sie sogar für ihre Familienfreundlichkeit. Obwohl die Gefahr von entgegenkommenden Fahrzeugen besteht.
Hirschberg-Kompromiss nicht möglich
Diese sind dort aber natürlich nicht nur als Bremse für Rodler unterwegs. Der Weg führt hoch zu den Futterstellen für Wildtiere. „Täglich wird dort ein Fahrzeug hochgeschickt“, erklärt der Betriebsleiter der Staatsforsten Stefan Pratsch auf Nachfrage.
Leider sei die Regelung, die bereits für den Hirschberg besteht, für die Setzberg-Rodelbahn nicht möglich, wie Bierschneider erklärt. Dort dürfen an der einen Hälfte des Tages nur Rodler fahren, an der anderen nur die Forstfahrzeuge. „Dies ließ sich hier leider nicht umsetzen“, so Bierschneider.
An Bahn festhalten
Daher fordert Pratsch alle Beteiligten auf, den gesunden Menschenverstand walten zu lassen. Wenn sich nämlich die Rodler und die Forstfahrzeuge häufiger in die Quere kommen würden, sieht Pratsch nur eine Konsequenz: „Dann müssen wir den Rodelbetrieb untersagen.“
Doch der Forstleiter sieht dies nur als letzte Möglichkeit. Man wolle eigentlich keine Sperrungen und Verbote. Und auch Bierschneider versucht zu beschwichtigen. Aus Sicht der Gemeinde sieht er die Bahn nicht gefährdet. „Wir wollen an dieser Rodelmöglichkeit weiter festhalten“, erklärte er abschließend.
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