Mit den steigenden Temperaturen zieht es wieder vermehrt Motorradfahrer auf die Straßen. Die Johanniter geben Tipps, wie man Motorradunfälle verhindern kann und wie man im Ernstfall reagieren soll. 
Anfang März startet die Motorradsaison. Die Sonne und steigende Temperaturen am Wochenende werden einige Motorradfahrer auf die Straßen locken. Besonders im Frühjahr ist eine Motorradtour jedoch oft eine gefährliche Angelegenheit. Gerhard Bieber, Pressesprecher des Ortsverband Rottach/Kreuth der Johanniter, weiß: „Gerade die noch tief stehende Sonne verlangt jetzt große Aufmerksamkeit.“ Weiter betont Bieber:
Nach den regnerischen und stürmischen letzten Tagen sind zudem viele Landstraßen durch intensiven landwirtschaftlichen Verkehr und Forstmaschinen stark verschmutzt.
2022 starben deutlich mehr Motorradfahrer als 2019: So fanden vor drei Jahren 21 Menschen den Tod auf dem Bike, vergangenes Jahr waren es 29 Personen. Wolfgang Baumüller ist Teil der Motorradstaffel der Johanniter. Er betont: „Autofahrer müssen sich nach den Wintermonaten erst wieder an die Motorräder gewöhnen.“ Durch die schlanken Silhouetten der Bikes seien sie sehr leicht zu übersehen – gerade wenn die Sonne niedrig steht und blendet. Ein Tipp von Baumüller:
Man sollte jetzt vor dem Abbiegen oder Überholen besonders genau hinschauen. Und auch ein Schulterblick beim Spurwechsel kann beispielsweise viele Unfälle vermeiden.
Ganz wichtig ist es außerdem, dass Autofahrer rechtzeitig blinken. Auf kurvigen Straßen rät Baumüller dazu, auf seiner eigenen Spur zu bleiben.
Richtig helfen: so gehts
Kommt es trotz aller Vorsicht zu einem Motorradunfall, muss ein Ersthelfer als Erstes die Unfallstelle absichern. Danach ist es zwingend nötig, dass dem Motorradfahrer bei Bewusstlosigkeit der Helm abgenommen wird. „Nur so kann gewährleistet werden, dass der Verletzte nicht an Erbrochenem oder seinem eigenen Blut erstickt“, wissen die Johanniter.
Wenn eine weitere Person am Unfallort ist, sollte diese Kopf und Hals bei der Helmabnahme waagerecht halten. Anschließend muss der Verletzte in die stabile Seitenlage gebracht werden – auch wenn er an der Wirbelsäule verletzt sein könnte.
Die Tipps auf einen Blick:
Für Motorradfahrer:
- Gewissenhafte Funktionsprüfung des Motorrads (z.B. Reifenluftdruck) zum Saisonstart
- Nie ohne komplette Schutzkleidung (auch für Mitfahrende/Sozius) auf die Straße
- Kühlen Asphalt und dadurch verminderte Griffigkeit bei Kurvenfahrten bedenken
- Besonders auf Fahrbahnverschmutzung und Straßenschäden achten
- Auf kurvigen Strecken in der eigenen Spur bleiben
- Erste-Hilfe-Kenntnisse durch einen Kurs auffrischen und üben
Für Autofahrer:
- Lieber zweimal schauen: Motorräder sind schmal und werden oft übersehen
- Besonders vor dem Wenden, Ausscheren und Abbiegen auf überholende Motorräder achten
- Schulterblick vor dem Spurwechsel
- Vor dem Abbiegen und beim Spurwechsel frühzeitig blinken
- Auf kurvigen Strecken in der eigenen Spur bleiben
- Erste-Hilfe-Kenntnisse durch einen Kurs auffrischen und üben
Ein Video, wie ihr verunfallten Motorradfahrern den Helm richtig abnehmt, könnt ihr hier finden. In einer aktuellen Pressemitteilung betonen die Johanniter zudem: „Wer so handelt, rettet Leben.“ Die Johanniter empfehlen daher eine regelmäßige Auffrischung der Erste-Hilfe-Kenntnisse.
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