Wer zahlt die “Ruhezone” am Kronast-Weg?

Der Vorplatz der evangelischen Kirche in Rottach-Egern soll bald ein neues Gesicht bekommen. Über die Kostenverteilung sind sich die Gemeinde und die evangelische Kirche eigentlich bereits einig geworden.

Unklar ist derweil, was mit der Fläche rechts des Pfarrer-Kronast-Weges passieren wird. Geht es nach der Kirche, soll auch dort gepflastert werden. Wer das zahlt, ist derzeit aber offen. Bislang sind weder die Kirche noch die Gemeinde dazu bereit.

Der Platz rund um die evangelische Kirche in Rottach-Egern soll umgestaltet werden. Jetzt geht es ums Geld.
Der Platz rund um die evangelische Kirche soll umgestaltet werden. Jetzt geht es ums Geld.

Die evangelische Kirche in Rottach-Egern wurde vor einigen Jahren saniert, 2012 wieder eröffnet und erstrahlt seitdem in neuem Glanz. Damit die dortige Umgebung dem in nichts nachsteht, sind nun auch an dieser Stelle Anpassungen geplant. Denn der Weg zur Kirche und der Vorplatz sind derzeit in keinem besonders guten Zustand. Dessen sind sich sowohl die Vertreter der Kirche als auch die der Gemeinde bewusst. Dazu Pfarrer Martin Weber:

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Ziel ist es, die Fläche als Ganzes zu betrachten und einheitlich zu verschönern.

Da auch die Rottacher Verwaltung die Verschönerung schon länger plant, einigte man sich schließlich darauf, den Weg zur Kirche neu zu pflastern. Die Gemeinde übernimmt dabei Teile des Pfarrer-Kronast-Weges hin zum Friedhof, die evangelische Kirche den Rest. So soll alles einheitlich gestaltet werden. Die Variante mit Pflastersteinen kostet dabei allein die Gemeinde insgesamt 55.000 Euro.

Vorplatz der Kirche soll einladend wirken

Zudem beauftragte die evangelische Kirche einen Planer damit, Entwürfe vorzulegen, um den Kirchenvorplatz etwas gemütlicher und einladender zu gestalten. Gegenüber dem Eingang zur Kirche soll zusätzlich eine Ruhezone mit einigen Bänken entstehen. Außerdem will die evangelische Kirche auch den Platz rechts des Weges pflastern.

„Dieser Platz ist ein zentraler Ort mit einer Kirche, einem Friedhof, einem Kindergarten und einer Schule in direkter Umgebung. Er sollte einladend wirken“, so Pfarrer Weber weiter. Daher schlug er zunächst vor, den Bereich links und rechts des Pfarrer-Kronast-Weges auf Kosten der evangelischen Kirche umzugestalten.

Evangelisches Dekanat anderer Meinung

Doch wie sich vor zwei Wochen im Gemeinderat herausstellte, wird daraus in dieser Form erst einmal nichts. Wie das evangelische Dekanat schriftlich mitteilte „werde man keine Gelder für nicht-kirchliche Flächen ausgeben”. Das Problem: Weite Teile der Fläche rechts des Weges sind im Besitz der Gemeinde, oder wurden von dieser gepachtet. Das evangelische Dekanat darf aber laut Satzung keine Gelder auf nicht-kirchlichen Flächen investieren.

Also bat man die Rottacher, sich an den Kosten für die zu bauende Ruhezone zu beteiligen. Die Rede war hier von insgesamt 85.000 Euro. Eine Anfrage, die man im Rottacher Rathaus so nicht akzeptieren wollte: „Wir sind nicht bereit, diese Kosten zu übernehmen“, erklärte Bürgermeister Franz Hafner vor zwei Wochen im Gemeinderat. Die Anfrage der evangelischen Kirche wurde abgelehnt.

Geht es nach der evangelischen Kriche soll auch der hier blau markierte Bereich oberhalb des Pfarrer-Kronast-Weges geplastert und umgestaltet werden. Wer das bezahlt ist noch unklar
Geht es nach der Kirche, soll auch der blau markierte Bereich oberhalb des Pfarrer-Kronast-Weges umgestaltet werden.

Von einem Streit zwischen der Kirche und der Gemeinde wollte Pfarrer Weber, trotz des negativen Votums im Gemeinderat, gestern allerdings nichts wissen und betonte:

Wir arbeiten seit Jahren sehr gut zusammen und werden eine Lösung finden.

Er hat nun die Planer aufgefordert, die Möglichkeiten einer kostengünstigeren Lösung zu erörtern. Ist eine solche möglich, will sich die Gemeinde laut Bürgermeister Franz Hafner erneut mit dem Thema befassen und über eine Kostenbeteiligung entscheiden.

Wann mit neuen Vorschlägen zu rechen ist, kann Pfarrer Weber derzeit noch nicht sagen. Man werde überlegen, was möglich sei. Eines sei aber schon jetzt sicher: Neben dem Pfarrer-Kronast-Weg wird auch die Seite zur Kirche hin auf jeden Fall gepflastert. Sie ist im Besitz der evangelischen Kirche und soll noch im Frühjahr in neuem Glanz erstrahlen.

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