Wertstoffhof Schaftlach – die Entscheidung

So überrascht wie die Gemeinde Waakirchen war auch die VIVO, als man ihr plötzlich den Pachtvertrag für das Grundstück am Schaftlacher Wertstoffhof kündigte. Heute wurde intern über eine Alternative diskutiert – und eine Entscheidung getroffen.

Der Schrott (rechts) braucht Platz. Dafür verschwindet der Wertstoffhof in der Bahnhofstraße in Schaftlach. / Foto: N. Kleim

Direkt hinter dem Schaftlacher Wertstoffhof befindet sich der Schrott- und Altmetallhandel der Waakirchner Firma Rudolf Meister. Weil der Schrott immer mehr wird, ist dessen Lagerfläche zu klein geworden. Glück für Meister, aber Pech für den Wertstoffhof.

Denn Unternehmer Meister will seine Fläche nach vorne vergrößern. Doch genau dort hat die VIVO, das „Kommunalunternehmen für Abfall-Vermeidung, Information und Verwertung im Oberland“ des Landkreises Miesbach, bislang noch ihren Wertstoffhof. Gepachtet hat die VIVO das Grundstück von Rudolf Meister.

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Wertstoffhof wird aufgelöst

Wie berichtet hatte der Unternehmer der VIVO zum 1. März des nächsten Jahres gekündigt. In Absprache mit der Gemeinde Waakirchen wurde über Alternativen diskutiert. „Es gibt mehrere Überlegungen“, so VIVO-Vorstand Thomas Frey im August auf Nachfrage. Zum einen prüfe man verschiedene Grundstücke, zum anderen denke man darüber nach, die Öffnungszeiten am bestehenden Wertstoffhof in Häuserdörfl „unter Umständen“ zu verlängern.

Heute nun wurde VIVO-intern über die unterschiedlichen Optionen diskutert und eine Entscheidung getroffen: Es wird künftig keinen Wertstoffhof in Schaftlach mehr geben. Als Grund gibt Frey an, es habe an „geeigneten Grundstücken gefehlt“. Sowohl im Raum Schaftlach als auch in Waakirchen. Stattdessen werde man sich auf den Wertstoffhof im wenige Kilometer entfernten Hauserdörfl konzentrieren. Glücklicherweise sei hier eine Verlängerung des Pachtvertrags um weitere acht Jahre – bis 2030 – möglich gewesen, sagt Frey.

Für Bürger “unangenehm”

Neue Absprachen habe es auch hinsichtlich der Mengen an Abfall gegeben. Sollten der Wertstoffhof in Häuserdörfl nämlich in Zukunft mit seinen Entsorgungskapazitäten an Grenzen stoßen, bestünde laut Frey die Möglichkeit, die Stellplatz-Fläche zu vergrößern. Und auch die Öffnungszeiten könnten gegebenenfalls ausgedehnt werden. „Das muss man sehen, wenn es soweit ist“, sagt Frey. Wenn es allerdings ein Grundstück gebe, würde es die VIVO wieder in Erwägung ziehen zu bauen.

Grundsätzlich könne „die Menge an Müll“, die bislang in Schaftlach abgegeben wird, „locker“ in Häuserdörfl entsorgt werden. Für die Schaftlacher „unangenehm“, weil sie etwas weiter fahren müssen, räumt Frey ein, fügt aber hinzu: „Es ist zumutbar.“ Neben Häuserdörfl hätte man ja noch die Möglichkeit, auf die Wertstoffhöfe in Warngau und Holzkirchen auszuweichen.

Maximal zwei Kubikmeter Sperrmüll werden bisher in Schaftlach pro Woche in Schaftlach angenommen. Etwa sechs Wochen dauert es, bis alle Container voll sind und von der VIVO abgeholt werden müssen. In den „Highlight-Wochen“ im Herbst stehen die Leute, die ihren Müll abladen wollen, teilweise bis zur Straße. Die Mitarbeiter des Wertstoffhofs haben bis März nächsten Jahres also noch alle Hände voll zu tun, den Müll der Bürger entgegenzunehmen.

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