Westerhof: Durch Abriss in die Zukunft

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Als eines der großen touristischen Projekte Tegernsees bekam der neue Westerhof bei der gestrigen Sitzung des Stadtrates viel Aufmerksamkeit. Für Kritik sorgten vor allem die Größe des Neubaus sowie die unzureichende Zufahrtsstraße. Der Eigentümer des Hotels sieht diese Probleme jedoch nicht. So soll die Verkehrsbelastung oberhalb von Tegernsee, trotz deutlich mehr Betten, gleich bleiben.

Schon lange plant Dr. Andreas Greither sein Hotel Der Westerhof zu vergrößern. Dazu hat er bereits vor geraumer Zeit der Stadt einen Masterplan vorgelegt, wie er das Gelände des ehemaligen Sanatoriums entwickeln will.

Der Plan sieht vor, das vorhandene Gebäude neu zu bauen sowie um drei Häuser zu erweitern. Außerdem sollen eine Kapelle sowie eine Tiefgarage entstehen. Für das Projekt werden auch umfangreiche Erdarbeiten durchgeführt, durch die das Hotel und damit auch ein Teil der neuen Räume direkt in den Berg hineingebaut werden können.

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Westerhof muss weichen

Wie jetzt klar wurde, müssen die vorhandenen Gebäude des bisherigen Westerhofs für die neuen Planungen komplett weichen. „Es ist immer ein Abwägen, ob man die vorhandene Bausubstanz, die obendrein nicht denkmalgeschützt ist, mit all ihren Mängeln erhalten will oder nicht“, so Tegernsees Bürgermeister Peter Janssen. Im Zuge der Planungen sei nun klar geworden, dass ein kompletter Abbruch am sinnvollsten erscheint, erklärt Janssen weiter.

Die bestehenden Gebäude bestünden sowieso größtenteils nur aus Flickwerk. Die neuen Räume sollen dann Platz bieten für 136 Zimmer mit insgesamt 300 Betten. Dazu kommen noch 22 Personalzimmer. Zum Vergleich: derzeit beherbergt der Westerhof nur rund insgesamt 100 Betten.

Vorhaben wird “gewaltig”

Den Zuwachs könne Tegernsee gut gebrauchen, wie Janssen bereits des Öfteren betonte. Schließlich sei die Stadt massiv vom Bettenschwund betroffen und daher dem Risiko ausgesetzt, als Fremdenverkehrsort seine Konkurrenzfähigkeit zu verlieren.

Mit dem geplanten Umbau würde der Westerhof allerdings zu einem der größten Hotels und Arbeitgeber in der Stadt werden. Eine Entwicklung, die nicht allen behagt. So merkte gestern Abend beispielsweise Stadträtin Manuela Brandl (Bürgerliste) an, dass das neue Hotel ja „gewaltig groß“ werden würde. An so einer exponierten Stelle würde auch ein Geschoss weniger reichen, so Brandls Vorschlag.

Zufahrt ist ausreichend

Vor allem stand allerdings das Verkehrskonzept in der Kritik. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass die derzeitige Straße dafür geeignet ist. Schon heute ist sie nicht dafür ausgelegt, den Westerhof zu versorgen“, bemerkte Christine Laprell (CSU) in Hinblick auf die durch ein Wohngebiet verlaufende Olaf-Gulbransson-Straße.

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Der Bürgermeister widersprach dieser Darstellung jedoch. Das angeforderte Verkehrsgutachten habe ergeben, dass die Zufahrt zwar “nicht perfekt, aber nach einigen Ausbesserungen ausreichend” sei, so Janssen.

Auch der Hoteleigentümer sieht bei der Auffahrt zu seinem Haus kein Problem. Tatsächlich werde die Belastung sogar so bleiben, wie sie bisher auch ist. Greithers Begründung dafür ist simpel: „Das Hotel wird so schön werden und gut ausgestattet sein, dass die Leute einfach oben bleiben.“ Sollte es die Gäste dann doch einmal nach unten an den Tegernsee ziehen, stünden Shuttles zur Verfügung.

Zukunft für Mitarbeiter

Trotz der Bedenken segnete der Stadtrat den Bebauungsplan am gestrigen Abend mehrheitlich ab. Greither freut sich, dass man nun einen Schritt in Richtung Planungssicherheit getan habe. Vor allem für die Angestellten sei dies wichtig. „Ich bin sicher, die Mitarbeiter sind froh, nun für die Zukunft planen zu können“, so Greither.

Positiv äußerten sich auch die Stadträte über die gefasste Entscheidung. So ist beispielsweise Andreas Obermüller (FWG) der Überzeugung:

Das ist genau das, was wir wollen und uns für Tegernsee immer erhofft haben.

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