Weiter kein Verkehrskonzept fürs Tal

Zweite Aktualisierung vom 11. April/12:30 Uhr
Wie im März berichtet, sind sich die Tal-Bürgermeister in Sachen eines einheitlichen Verkehrskonzeptes nicht einig. Das Problem: Jeder bisher präsentierte Vorschlag belastet die Straßen einer Gemeinde einseitig.

Die SMG Miesbach will das Verkehrsproblem nun landkreisübergreifend diskutieren und ein „Verkehrsforum“ ins Leben rufen. Eine wie auch immer geartete Umfahrung ist allerdings nicht in Sicht.

Gerade der Ziel-Quellverkehr ist ein großes Problem im Tal
Gerade der Ziel-Quellverkehr ist ein großes Problem im Tal
Anzeige

Zwischen 20.000 und 30.000 Autos fahren täglich ins Tegernseer Tal. Ein Problem für Einheimische wie auch Touristen. Deswegen arbeiten die Gemeinden zusammen mit dem Landkreis derzeit an einem neuen Verkehrskonzept, das die gewünschte Entlastung bringen könnte. Doch das ist leichter gesagt als getan. Trotz stetig fortlaufender Gespräche konnte bisher keine Lösung gefunden werden, die alle Gemeinden im Tal zufriedenstellt.

„Es hat sich bisher nichts Neues ergeben. Es wäre vernünftig, wenn es einen landkreisübergreifenden Ansatz geben würde. Dieses Problem gibt es schließlich nicht nur im Tegernseer Tal“, wie der Wiesseer Bürgermeister Peter Höß auf Nachfrage erklärte.

Problem Ziel-Quellverkehr

Das Landratsamt Miesbach hat sich unterdessen an die Miesbacher Standortmarketing Gesellschaft gewendet. „Das Ganze liegt momentan bei der SMG“, so Martin Pemler, der Sprecher des Landratsamtes. Dort ist man gerade dabei, eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Verkehr“ ins Leben zu rufen.

Dem Problem des hohen Verkehrsaufkommens im Tegernseer Tal ist man sich auch bei der SMG bewusst. Gerade der Ziel- und Quellverkehr schlage hier besonders zu Buche. Damit sind die Leute gemeint, die aus dem Tal kommen und dort auch bleiben wollen. Mit fast 90 Prozent bilden sie die größte Gruppe der Verkehrsteilnehmer im Tal. „Die Problematik in Tegernsee gehört sicher zu den dringendsten. Aber auch in anderen Orten im Landkreis ist diese gegeben“, so der SMG-Geschäftsführer Alexander Schmid.

Verkehrsforum mit Experten ins Leben gerufen

Aus diesem Grund will man sich dem Thema auch landkreisübergreifend widmen. „Wir werden ein Verkehrsforum ins Leben rufen. Dort werden nach und nach verschiedene Aspekte zur Sprache kommen“, so Schmid weiter. Erster Termin wird der 15. Mai sein. Dann wollen sich Experten im Darchinger Hof in Valley treffen und ab 10 Uhr diskutieren.

Auch die Bürgermeister des Landkreises und Vertreter des Freistaates Bayern werden eingeladen. Konkret wird es an diesem Tag um das Radwegenetz im Tegernseer Tal und im gesamten Landkreis gehen. „Wir nähern uns der Thematik Verkehr über ganz konkrete Ansatzpunkte an“, so Schmid weiter.

Die SMG hat eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Verkehr“ ins Leben gerufen. Von links Alexander Schmid, Ingrid Wildemann und Florian Brunner (alle SMG) sowie Matthias Brandl vom Miesbacher Unternehmerverband
Die SMG will eine Veranstaltungsreihe zum Thema „Verkehr“ ins Leben rufen. Von links Alexander Schmid, Ingrid Wildemann und Florian Brunner (alle SMG) sowie Matthias Brandl vom Miesbacher Unternehmerverband Bild: Archivbild

Im Rahmen der ersten Veranstaltung wird demnach zwar grundsätzlich über das Radwegenetz diskutiert, aber auch darüber, wie man Autofahrer verstärkt dafür gewinnen kann, mit dem Rad und nicht dem Pkw zur Arbeit zu gelangen. Gelingt dies, würde dies mittelfristig zu einer Entlastung der Straßen und einer Verkehrsberuhigung führen. Thema des zweiten Termins der Veranstaltungsreihe wird dann der öffentliche Personennahverkehr sein. „Ich finde es gut, dass man sich dem Problem Verkehr mal von einer anderen Seite nähert, allerdings betrifft uns im Tal das erste Thema Radwegenetz nur bedingt, das ist bei uns schon gut ausgebaut“, so der Gmunder Bürgermeister Georg von Preysing auf Nachfrage.

Bringt das die Lösung?

Auch wenn sich die SMG und der Landkreis davon eine mittelfristige Entlastung der Straßen und weniger Verkehr erhoffen, wird diese Idee wohl kaum dazu beitragen, die Unstimmigkeiten zwischen den Tal-Bürgermeistern zu beseitigen.

Zudem werden von der Veranstaltungsreihe wohl keine kurzfristigen Effekte zu erwarten sein. Und so bleibt es weiter an den Verantwortlichen, an den großen Stellschrauben zu drehen und sich eine Lösung für die stets verstopften Straßen im Tal zu überlegen, mit der letztlich auch alle Talgemeinden leben können.

„Wir werden die Verkehrsproblematik im Tal nicht kurzfristig lösen können, daher müssen wir gemeinsam ein Konzept entwickeln, alle Möglichkeiten in Betracht ziehen, um den Ziel-Quellverkehr in den Griff zu bekommen“, so Bürgermeister Peter Höß. Auch sein Gmunder Pendant Georg von Preysing konnte ihm da nur zustimmen. Das geplante Verkehrsforum soll weitere Impulse liefern, wie ein solcher gemeinsamer Lösungsansatz aussehen könnte.

SOCIAL MEDIA SEITEN

Anzeige
Aktuelles Allgemein