Es ging um 30 Minuten, die Balthasar Brandhofer (ABV) gerne später gekommen wäre. Sein Antrag, der dem Waakirchner Gemeinderat gestern Abend vorlag, lautete: In den Monaten April bis Oktober die Gemeinderatssitzungen von 19 Uhr auf 19.30 Uhr zu verlegen.
Bereits 2017 hatte er diese zeitliche Verschiebung angeregt und zur Diskussion gestellt. Begründet hatte er seinen Vorstoß damit, dass gerade die Landwirte in den Sommermonaten wegen ihrer Arbeit oft unpünktlich seien. Aber auch andere kämen oft zu spät zu den Sitzungen, so Brandhofer gestern.
Landwirte unpünktlich
Bürgermeister Josef Hartl (FWG), der den Antrag vorgelesen hatte, richtete seinen Blick auf Landwirt Johann Glonner (CSU) und fragte in die Runde: „Liebe praktizierenden Landwirte, wie schaut’s aus? Fangen wir statt um 19.05 Uhr oder 19.10 Uhr um 19.30 Uhr an?
Als Glonner zögerte, wunderte sich Brandhofer. „Du konntest doch auch nicht immer pünktlich kommen“, genauso wie die anderen Landwirte. Das sei ja auch nicht verwerflich, konterte Hartl, während Glonner den Antrag schon abgenickt hatte: „Ich bin dafür.“ Auch Anian Weindl (CSU) wollte es auf einen Versuch ankommen lassen.
Je länger man wach ist…
„Das sei ein deutlicher Zeitverlust“, fand dagegen Gisela Hölscher (FWG) und sprach sich gegen eine Verschiebung aus. Gwendolin Kalch (SPD) stimmte ihr zu. Sie sitze oft von 17 Uhr bis spät in den Abend bei irgendwelchen Sitzungen, und bei diesem Vorschlag sitze sie ja dann bis Mitternacht, sagte sie leicht aufgebracht. Da könne sich doch keiner mehr konzentrieren.
Je länger man wach ist und diskutiert, desto schlechter das Ergebnis. Das hat man doch jetzt bei der Regierungsbildung gesehen.
Dieses Argument muss wohl überzeugt haben, denn mit 6:15 Stimmen wurde der Antrag von Balthasar Brandhofer abgelehnt, die Gemeinderatssitzungen um eine halbe Stunde nach hinten zu verschieben.
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