Wie die Sparkasse ihre Eigenständigkeit sichert

Die Sparkasse bleibt das größte Geldinstitut im Landkreis Miesbach. Das geht aus dem Jahresabschluss 2016 hervor. Vor allem gegen das Gespenst einer Fusion wollen die Verantwortlichen vorgehen. Rund drei Millionen Euro sollen dabei helfen.

Sparkassen Vorstand Martin Mihalovits

Mit einem Jahresüberschuss von 2,9 Millionen Euro sichert sich die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee ihre Stellung als größtes Kreditinstitut im Landkreis. Das erklärt Vorstandsvorsitzender Martin Mihalovits in einer Presseerklärung. Die Bilanzsumme stieg von 1,69 Milliarden Euro auf 1,76 Milliarden Euro. Somit ist klar, dass die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee finanziell besser dasteht, als sie gerne nach außen vorgibt.

Während bei der Erhöhung der Kontogebühren mit zurückgehenden Erträgen durch die Niedrigzins-Phase argumentiert wurde, offenbart der Blick in die Bilanz eine andere Entwicklung: satte Zinsgewinne von knapp vier Millionen Euro im Vergleich zur Bilanz von 2013. Insgesamt stieg der Zinsüberschuss 2015 auf 32,3 Millionen Euro. Der Überschuss soll jetzt insbesondere für Rücklagen und Investitionen verwendet werden. Mihalovits erklärt:

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Das Geld, das wir erwirtschaften, verwenden wir insbesondere, um weiterhin als eigenständiges Geldinstitut im Landkreis bestehen zu können, Unternehmen und Privatpersonen ausreichend mit Krediten zu versorgen, zuverlässiger Arbeitgeber für die Angestellten zu sein und unser Haus insbesondere durch die verstärkte Digitalisierung und Schulungen der Mitarbeiter weiter fit für die Zukunft zu machen.

Außerdem gebe es eine Reihe von Kunden, die keinen PC haben oder ihre Geldgeschäfte nicht vom Handy aus erledigen können. An diese Kunden denke die Sparkasse ebenso, wie an die immer größer werdende Zahl, die ein modernes, digitales Angebot erwarte. Digital und persönlich sei das Motto der KSK.

Geschäftsstellen werden umgebaut

Allerdings werden die Geschäftsstellen nicht mehr so aussehen wie früher und auch das Dienstleistungsangebot soll angepasst werden. Laut Mihalovits kommen die Kunden für ihre täglichen Geldgeschäfte immer seltener zu den Mitarbeitern in der Geschäftsstelle. So wird beispielsweise in Holzkirchen die Sparkasse grundlegend umgebaut.

„Alle diese Investitionen kosten Geld, das wir vorher verdienen müssen“, so der Sparkassenchef, „denn obwohl wir ein öffentlich-rechtliches Institut sind und einen gesetzlichen Auftrag haben, müssen wir Geld verdienen, wie andere Unternehmen auch.“

Das gute Betriebsergebnis setze sich aus verschiedenen Komponenten auf der Kosten- und Einnahmenseite zusammen, dazu würden insbesondere interne Umstrukturierungen gehören, eine Optimierung der Arbeitsabläufe sowie Einsparungen beim Verwaltungsaufwand. Auf der Einnahmenseite zähle das Geschäftswachstum dazu. Genauso wie eine Anpassung der Gebühren an den Aufwand, den die Dienstleistungen verursachen.

Hier greift die Kreissparkasse Miesbach-Tegernsee ihren Kunden gerne tiefer in die Tasche. Zuletzt zu Jahresbeginn bei den Bargeld-Überweisungen. Was 2014 noch zwei Euro kostete, ist jetzt nur noch als Dienstleistung für zwölf Euro zu haben. Eine Preissteigerung um das Sechsfache. Im April geriet die Sparkasse deshalb in die Kritik. Zu einer angekündigte Bilanz-Pressekonferenz kam es nicht.

Zahlen der Kreissparkasse zum 31.12. 2016 (2015):

  • Bilanzsumme: 1,763 Milliarden Euro (1,694 Mrd. Euro)
  • Bestand Kredite: 1,273 Milliarden Euro (1,308 Mrd. Euro)
    davon
  • an Unternehmen: 671 Mio. Euro (640 Mio. Euro)
  • an priv. Baufinanzierung: 436 Mio. Euro (411 Mio. Euro)
  • Bestand Kundeneinlagen: 1,433 Milliarden Euro (1,329 Mrd. Euro)
  • Bilanzgewinn: 2, 9 Mio. Euro (2,1 Mio. Euro)
  • Cost-Income-Ratio: 67 Prozent (72 Prozent)
  • Eigenkapital: 134 Mio. Euro (131 Mio. Euro)
  • Mitarbeiter: 336 (353)

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