Tag des Waldes am 21. März:
Wie geht es den Wäldern am Tegernsee?

Heute ist weltweiter “Tag des Waldes”. Der Tag soll daran erinnern, wie essenziell Wälder für unsere Umwelt, Wirtschaft und das allgemeine Wohlbefinden sind. Wie geht es den Wäldern bei uns im Tal? Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in Holzkirchen gibt Antwort:

Frederik Hiemenz ist Revierförster im Tegernseer Tal. / Foto: Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Holzkirchen

Wie geht es dem Schutzwald im Tegernseer Tal und welche Funktion hat er?

Der Wald im Tegernseer Tal hat auf großer Fläche wichtige Schutzfunktionen. Er bietet Schutz vor Steinschlag, Muren und Lawinen. Dies ist im Tegernseer Tal von essenzieller Bedeutung, da ansonsten eine so dichte Besiedelung der Tal- und Hanglagen nicht möglich wäre. Überwiegend handelt es sich dabei um gut gemischte Bergmischwälder. Dazwischen existieren aber auch größere Bereiche reiner Fichtenbestände. Die zunehmende Klimaerwärmung mit immer häufigeren Extremwetterereignissen bereitet uns dabei besondere Sorge. Speziell die Fichte kommt mit längeren Trockenperioden nur schlecht zurecht und wird dann vermehrt vom Borkenkäfer befallen und zum Absterben gebracht.

Aus diesem Grund ist es wichtig, dass die Wälder gepflegt und verjüngt werden.

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Speziell durch die gut gemischten alten Bergmischwälder haben wir die Chance eine artenreiche Naturverjüngung aus Tanne, Buche, Fichte, Bergahorn und vielen weiteren Baumarten zu erhalten. Diese ist der Garant, dass die Wälder langfristig ihre wichtigen Funktionen erfüllen können.

Die Altbestände im Tegernseer Tal sind überwiegend vital. In vielen Fällen fehlt aber leider eine artenreiche Naturverjüngung. Oft ist hier der zu hohe Wildverbiss ein großes Problem. Neben der Verantwortung der Jäger, welche ihrem Auftrag nach waldangepassten Wildbeständen nachkommen müssen, haben auch die Waldbesitzer die Aufgabe ihre Wälder zu pflegen und Holz zu machen, um Licht für die Naturverjüngung zu schaffen.

Hat der Tag des Waldes am 21. März, für Sie eine Bedeutung?

An diesem Tag rückt der Wald in den Fokus der Öffentlichkeit und es wird gezielt über ihn berichtet. Dies bietet eine gute Chance, den Wald mit all seinen Funktionen darzustellen. Er bietet die Möglichkeit, die Gesellschaft über den Wald zu informieren und sie für dessen Wichtigkeit zu sensibleren.

Was sind die größten Herausforderungen als Revierförster?

Die größte Herausforderung ist es, die Wälder gemeinsam mit den Waldbesitzern so zu gestalten, dass sie dem Klimawandel gewachsen sind.

Dabei ist es besonders spannend, mit den einzelnen Waldbesitzern praxisgerechte Lösungen zu erarbeiten, welche diese dann umsetzen können. Die Interessen des Waldbesitzers zu respektieren und gleichzeitig die Ansprüche der Gesellschaft unter einen Hut zu bekommen, ist dabei nicht immer ganz einfach. Als Revierförster steht man in engem Austausch mit den Waldbesitzern, aber auch den Jägern, Naturschützern, Gemeinden, Erholungssuchende und vielen mehr. Hier ist es sehr abwechslungsreich, sich immer auf neue Situationen einzustellen und als kompetenter Fachmann des Waldes zu arbeiten.

Wie kann jeder Einzelne dazu beitragen, dass es unseren Wäldern gut geht?

Eine nachhaltige und naturnahe Waldpflege ist sehr wichtig, um unsere Wälder auf die Veränderungen vorzubereiten. Daher ist es von Vorteil, wenn jeder, der Holz und Holzprodukte kauft, darauf achtet, dass es aus der Region stammt. Dies reduziert die Transportentfernungen, stärkt die heimische Wirtschaft und fördert die Pflege des Waldes. Darüber hinaus bringt dem Wald eine klimafreundliche Lebensweise jedes einzelnen sehr viel.

Im Kleinen hilft es dem Wald, wenn man bei Ausflügen und Wanderungen im Wald, dessen Schönheit genießt und auf den ausgeschilderten Wegen bleibt, seinen Müll mitnimmt, nicht im Wald raucht oder Feuer macht und sich rücksichtsvoll gegenüber der Natur verhält.

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