Kaltenbrunn: Wie Käfer Stellplätze einspart

„Is ma scho wurscht, was der im Stall da macht“, gab eine aufgebrachte Helga Wagner (Bündnis 90/Grüne) in der gestrigen Gmunder Ortsplanungsausschuss-Sitzung von sich. Ursprünglich war der ehemalige Pferdestall auf Gut Kaltenbrunn als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum von Michael Käfer vorgesehen. Doch der hat jetzt andere Pläne.

Michael Käfer darf den ehemaligen Pferdestall samt Remise auf Gut Kaltenbrunn anders nutzen – und muss jetzt weniger Stellplätze nachweisen.

Ob ihm angesichts der Laune seines weiblichen Ausschussmitglieds die Stimme versagte, oder ob der Antrag der Kaltenbrunn GmbH daran schuld war – jedenfalls war Bürgermeister Georg von Preysing (CSU) gestern heiser.

Auf dem Tisch des Gmunder Ortsplanungsausschusses lag ein Antrag der Kaltenbrunn GmbH auf Nutzungsänderung des ehemaligen Pferdestalls und der Remise, des Wirtschaftsgebäudes. Dieser wurde vom Ortsplanungsausschuss einstimmig genehmigt.

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Ursprünglich hatte Gastronom Michael Käfer vor, den unter Denkmalschutz stehenden Pferdestall als Ausstellungs- und Veranstaltungsraum für bis zu 200 Personen zu nutzen. Die Remise war bereits als Hofladen genehmigt, in welchem er den Verkauf regionaler Produkte plante. Der Umbau ist inzwischen so gut wie fertiggestellt.

Neue Nutzung spart nachzuweisende Stellplätze ein

Jetzt sollen in der Remise nur noch im Erdgeschoß Verkaufsräume eingerichtet werden, das Obergeschoß wird als Lagerraum definiert. Im Erdgeschoß des Pferdestalls plant man jetzt Werkstatt- sowie Mitarbeiterräume. Das Obergeschoß will man als Büroräume und für den Versand nutzen.

Das neue Konzept sieht eine Art Großraumbüro vor, in dem die einzelnen Bereiche nur durch mobile Raumteiler abgetrennt sind. Auch eine Toilette ist eingeplant. Was außerdem für die Umnutzung spräche, so von Preysing: Käfer müsste nur noch 23 statt der ursprünglichen 46 Stellplätze nachweisen.

Wie berichtet, war Michael Käfer mit seinen Parkplätzen in der Bredouille. Und eine dauerhafte Nutzung der im Landschaftsschutzgebiet befindlichen Wiese oberhalb der B318 tolerierte das Landratsamt nicht.

Die jetzige Nutzungsänderung von Pferdestall und Remise sei mit der Denkmalschutzbehörde abgesprochen, erklärte von Preysing. „Von deren Seite aus gibt es keinen Widerspruch.“ Widerspruch gab es dagegen von Helga Wagner (Bündnis 90/Grüne). Aufgebracht machte sie ihrem Unmut Luft:

Kaltenbrunn ist doch nicht schön. Der Zwischenbau stört. Das ganze Konzept ist doch nicht für Einheimische gedacht, sondern für die Schickimicki-Gesellschaft.

Nachdem sie sich in Rage geredet hatte, unterbrach sie plötzlich: „Ach, is ma scho wurscht, was der im Stall da macht.“ Georg von Preysing blieb ruhig und erklärte, dies seien einzig und allein ihre subjektiven Empfindungen. Vielmehr sollte man froh darüber sein, dass jemand so viel Geld in das Objekt Kaltenbrunn steckt, um es wieder herzurichten.

Letztendlich stimmten alle zehn Ortsplanungsausschuss-Mitglieder dem Antrag zu.

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