Wie kann man sich vor Radon schützen?

Radon im eigenen Haus mag niemand. Beharrlich greift das Edelgas unsere Gesundheit an. Doch es gibt Wege, Radon zu erkennen und sich vor ihm zu schützen.

Luftverschmutzung in Innenräumen durch Radon

Erst in den letzten Jahren hat sich ein Bewusstsein für die Gefahren durch Radon entwickelt. Bei Radon handelt es sich um ein radioaktives Edelgas, das in Innenräumen hoch konzentriert auftreten kann. Damit ist Radon ein Teil der Innenraumbelastung, die inzwischen in den Fokus der öffentlichen Wahrnehmung gerückt ist. Lange Zeit wurde sich nämlich zu sehr auf die Luftbelastung in den Städten konzentriert. Dabei kann die Luftverschmutzung in Innenräumen nach Studien rund fünfmal höher sein als in natürlicher Umgebung.

Worum handelt es sich bei Radon eigentlich?

Radon ist als Abbauprodukt von Uran ursprünglich im Erdinnern verankert. Durch Klüfte, Spalten und porösem Boden entweicht es zuweilen in die Atmosphäre. Draußen ist Radon mit Konzentrationen zwischen 5 und 20 Becquerel pro Kubikmeter (Bq/m³) in der Regel ungefährlich. In Innenräumen kann die Konzentration aber auf ein Vielfaches ansteigen. Es ergeben sich für die Bewohner Gesundheitsrisiken verschiedener Art. Wie gefährlich Radon wirklich ist, dazu geben immer mehr Studien genauere Auskunft.

Da Radon als schwerstes aller Edelgase etwa siebenmal schwerer als Luft ist, sammelt es sich zunächst im Keller an und gelangt dann allmählich in die oberen Etagen. Der Kamineffekt kann diesen Prozess beschleunigen. Insgesamt nimmt die Radonbelastung von Etage zu Etage zu.

Wie kann man Radon messen?

Im Fachhandel sind verschiedene Radon-Messgeräte verfügbar. Diese bieten Bewohnern die Möglichkeit, den Radongehalt im Haus selbstständig zu messen. Unterschieden werden die Messgeräte in aktive und passive Messgeräte. Aktive Messgeräte werden an Strom angeschlossen und zeigen sofort Ergebnisse in Bq/m³. Sie eignen sich besonders gut dazu, sich ein erstes Bild von der Lage zu verschaffen und mögliche Radon-Eintrittsstellen zu ermitteln.

Passive Radon-Messgeräte werden nicht an Strom angeschlossen. Die Auswertung erfolgt durch ein Labor, an das Messfolien geschickt werden. Das Ergebnis kommt kurze Zeit später mit der Post.

Wofür sind passive Radonmessgeräte gut?

Passive Radonmessgeräte können bis zu 12 Monate im Jahr für den Dauereinsatz genutzt werden, um den Mittelwert der Radonbelastung im Haus zu ermitteln. Ein Vorteil ergibt sich daraus, dass die Radonkonzentration im Haus saisonalen Schwankungen unterworfen ist. Im Winter wird mehr geheizt und weniger gelüftet. Folglich ist die Radonkonzentration in der kalten Jahreszeit höher als im Sommer, wo nicht geheizt, sondern viel gelüftet wird.

Was tun bei Radonbefall?

Die WHO schlägt bei Radonkonzentrationen ab 100 Bq/m³ Alarm. In Deutschland liegt der Referenzwert hingegen bei 300 Bq/m³. Zeigen die Messgeräte nun Werte an, die über diese Richtzahlen hinaus gehen, dann gibt es für Bewohner verschiedene Möglichkeiten, um zur Selbsthilfe zu schreiten:

Einfach, aber effektiv ist zunächst regelmäßiges Stoßlüften, um die Raumluft zu verdünnen. Kipplüften reicht dazu leider nicht aus, weil auf diese Weise kaum ein nennenswerter Luftaustausch stattfindet. Alternativ kann auch eine Lüftungsanlage im Haus gewählt werden, die eine regelmäßige Luftdurchmischung herbeiführt. Solche Geräte werden aufgrund des Trends zur energetischen Haussanierung zunehmend nachgefragt.

Das Übel an der Wurzel packen

Wer sein Haus dauerhaft von größeren Radonmengen freihalten möchte, kann Radon-Eintrittsstellen mit Silikon verdichten. Gelingt es nicht, trotz aktiver Radonmessgeräte die Radon-Eintrittspfade festzustellen, kann man sich Hilfe holen. Zertifizierte Radon-Fachpersonen sind für diese Tätigkeit ausgebildet; diese ist für sie reine Routine.

Noch nachhaltiger ist schließlich das Absaugen von Radon aus dem Haus durch Radondrainagen. Mit einem Radonbrunnen kann sogar das Fundament des Hauses vom radioaktiven Edelgas befreit werden.

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