“Die Sicherheit ist das Wichtigste”

Die schrecklichen Ereignisse rund um den Boston-Marathon zeigen, dass bei Großveranstaltungen auch immer das Risiko von Anschlägen oder Zwischenfällen vorhanden ist. Auch im Tal gibt es einige ähnliche Events.

Neben dem Mountainbike-Marathon mit rund 3.500 Teilnehmern zählt vor allem der Tegernseelauf mit erhofften 5.000 Läufern zu den großen Sportevents am Tegernsee. Doch was tun die Verantwortlichen, um einen reibungslosen Ablauf zu gewährleisten? Und wie sieht es aus, wenn es tatsächlich mal zu einem unvorhergesehenen Ereignis kommt?

Der Tegernseelauf wird auch in diesem Jahr wieder rund 8.000 Menschen anlocken
Der Tegernseelauf wird auch in diesem Jahr wieder rund 8.000 Menschen anlocken

In knapp drei Wochen rund 1.700 Anmeldungen von Läufern, die am Tegernseelauf teilnehmen wollen. Veranstalter Peter Targatsch ist zufrieden mit dem Zuspruch, den er und sein Team in diesem Jahr erhalten. Doch bei insgesamt 5.000 Startern soll definitiv Schluss sein. Und Targatsch ist zuversichtlich, dass man diese Zahl auch erreichen wird. „Wir werden eher das Problem haben, dass mehr als 5.000 mitlaufen wollen.“

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Ein Sicherheitskonzept für 8.000 Menschen

Mit den zu erwartenden Zuschauern und Begleitern werden dann auch in diesem Jahr wieder rund 8.000 Menschen den Tegernseelauf vor Ort verfolgen. Neben dem großen organisatorischen Aufwand bringt das Event im September aber auch erhebliche Sicherheitsanforderungen mit sich.

„Wir arbeiten hier eng mit den Behörden zusammen, um den Sicherheitsbestimmungen gerecht zu werden“, so Peter Targatsch auf Nachfrage, gleichwohl könne man aber mit Ereignissen wie in Boston nicht planen. Dort hatten Unbekannte am Montag während des alljährlichen Marathon zwei Sprengsätze gezündet. Drei Menschen wurden dabei getötet, 170 zum Teil schwer verletzt.

Natürlich ist ein solcher Anschlag bei uns im Tal eher unwahrscheinlich. Nichtsdestotrotz könnten sich natürlich auch beim Tegernseelauf unvorhersehbare Zwischenfälle ereignen. Eine defekte Gasleitung an der Strecke, ein verwirrter Störenfried, der auf Läufer oder Zuschauer losgeht, oder aber Gefahren durch ein schnell aufziehendes Gewitter.

Das sind Szenarien, mit denen man sich auch bei uns beschäftigen und daher im Vorfeld ein Sicherheitskonzept entwickeln muss. „Auch dafür sind wir bereit. Während des Laufs stehen wir in ständigem Kontakt mit der Einsatzleitung von Feuerwehr und Polizei“, betont Targatsch. Doch wie sehen dies Sicherheitsbestimmungen nun konkret aus?

Elektronisches Schema berechnet Bedarf

„Da man nicht pauschal sagen kann, wie viele Sicherheits- und Rettungskräfte für eine solche Veranstaltung mit 8.000 Menschen notwendig sind, wird dies bei Bedarf ermittelt“, so Ernst Dieckmann, Sprecher des Landratsamtes auf Nachfrage. Es mache eben einen Unterschied, ob es sich um den Tegernseelauf, das Mountainbike-Festival oder den Taltriathlon handle, so Dieckmann weiter.

Bei der Ermittlung eben jenes Bedarfs nimmt man beim Landratsamt und bei den Organisatoren ein elektronisches Schema zur Risikobewertung von Großveranstaltungen zu Hilfe. Anhand eines Algorithmus kann ermittelt werden, welches Gefahrenpotenzial vorhanden ist und wie viele Einsatzkräfte abgestellt werden müssen.

Die Verantwortlichen wollen alles dafür tun, damit der Tegernseelauf ähnlich harmonisch abläuft wie in den Vorjahren
Die Verantwortlichen wollen alles dafür tun, damit der Tegernseelauf ähnlich harmonisch abläuft wie in den Vorjahren

Dafür werden verschiedene Faktoren herangezogen: die maximal zulässigen und der erwarteten Besucher, die Art der Veranstaltung und das zu erwartende Risiko, das von dem Event ausgeht. Zu endgültigen Berechnungen wurden im System Erfahrungswerte vergleichbarer Großereignisse aus der Vergangenheit hinterlegt.

Am Ende erhält man dann genaue Werte, wie viele Polizisten, Feuerwehrkräfte und Sanitäter benötigt werden. Dazu Dieckmann:

Beim Tegernseelauf sind 21 Polizisten, 54 Feuerwehrler und elf Rettungskräfte mit dem dazugehörigen Aufgebot an Einsatzwägen vorgeschrieben.

Zudem sorge der Veranstalter mit einem Aufgebot von freiwilligen Helfern für einen geregelten Ablauf der Veranstaltung, so Dieckmann weiter. Wie Ernst dieser es mit der Sicherheit meint, macht Targatsch dann nochmals deutlich:

Wir übertreffen die Vorgaben, gerade was die Feuerwehr und die benötigten Sanitäter angeht, deutlich.

Demnach habe man 70 Feuerwehrleute und 30 Sanitäter im Einsatz. Dazu kommen 50 Streckenposten, 100 Helfer im Start- und Zielbereich sowie weitere 130 auf der Strecke. Das sollte dann reichen, damit auch in diesem Jahr das Event ähnlich problemlos über die Bühne geht wie in den vergangenen Jahren, so Targatsch, der klarstellt: „Die Sicherheit ist das Wichtigste, und wir werden alles tun, damit alle Läufer und Zuschauer einen schönen und sicheren Tegernseelauf erleben.“

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