Wieder ein Schwarzbau in Bad Wiessee

In Bad Wiessee wird einfach drauf losgebaut. Trotz fehlenden Genehmigungen hat eine Münchner Firma in der Vergangenheit immer wieder Bauvorhaben umgesetzt. Jetzt steht die Wiesseer Gemeinde erneut vor vollendeten Tatsachen – und will sich das nicht länger bieten lassen.

Schon wieder ein Schwarzbau in Wiessee

„Hier wird einfach drauf los gebaut“. So beschrieb Bauamtsleiter Anton Bammer in der vergangenen Sitzung des Wiesseer Bauausschusses die Situation. Gemeint ist die Immobilie mit Wohn- und Geschäftshaus in der Münchner Straße 31, ehemalig Pizzeria Rusticale. Schon 2018 fiel der Eigentümer des Gebäudes, die Münchner Firma AFH Group, mit mehreren Schwarzbauten auf (wir berichteten). Im September 2020 hatte die Firma einen neuen Bauantrag gestellt: Der Geschäftsführer Mevlid A. möchte einen Autohandel aufziehen.

Beantragen ja, abwarten nein

Gesagt, getan: Auf der ursprünglichen Gaststättenfläche steht mittlerweile ein neuer Fahrzeughandel inklusive Werbeanlagen. Von der Firma wurden außerdem weitere bauliche Veränderungen vorgenommen, wie der Merkur berichtet. Eine Genehmigung seitens der Gemeinde gibt es für diese Nutzungsänderungen samt Umbau nicht. Tatsächlich wurde der Plan der AFH Group im Sommer vom Bauausschuss abgelehnt, da die beantragten Überdachungen nach Osten und Westen hin zu groß gewesen wären.

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Das Landratsamt sieht die Umnutzung und die erforderlichen Baumaßnahmen am Untergeschoss als genehmigungsfähig, so heißt es weiter im Merkur. Die Behörde hat den offiziellen Plan an die Gemeinde nach der Überprüfung zurückgegeben, allerdings mit Änderungen. Eine Überdachung nach Norden und nach Osten wurde gestrichen – nur ist diese mittlerweile aber schon gebaut. Ähnlich ist es mit den Werbeanlagen: Diese erscheinen nicht im Plan, stehen allerdings bereits auf dem Gelände.

Gemeinde bleibt beim „Nein“

Ein Fahrzeughandel ist an dieser Stelle eigentlich zulässig, da es sich um Mischgebiet handelt. Obwohl sich die Gemeinde dessen bewusst ist, bleibt der Bauausschuss aber weiter bei der Ablehnung und missbilligt das Vorgehen der AFH Group. Das gemeindliche Einvernehmen zu dem Bauantrag wird dementsprechend auch weiterhin nicht gegeben, das stand nach dem Bauausschuss einstimmig fest. Das Landratsamt soll außerdem gebeten werden, eine Rückbau-Anordnung für die Überdachungen und die Werbeanlagen zu erlassen.

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