Bereits morgen, am 7. Januar, lädt Neresheimer zu seinem ersten öffentlichen Auftritt. Auf einem Infoabend stellt sich der Überraschungskandidat den Fragen der Wiesseer Bürger.
Die Homepage der neu gegründeten Bürgerliste steht seit gestern Nacht im Netz. „Wir wollen, dass sich mehr Menschen aus Bad Wiessee an der Politik im Ort beteiligen“, sagt Rolf Neresheimer.
Gleichzeitig gibt er aber auch zu, dass es bislang schwierig sei, Kandidaten für die Bürgerliste und damit für den Gemeinderat zu finden. Drei Zusagen für die Liste hat er, sechs sollen es mindestens werden bis zur Nominierungsveranstaltung am 13. Januar. Namen will er aber noch keine nennen.
In einer Pressemitteilung beschreibt der 50-jährige Wirtschaftsingenieur die Ziele der Bürgerliste:
Die Bürgerliste „RAN“ macht sich stark für den Erhalt des Badeparks, eine nachhaltige Ortsplanung für die Umgestaltung des Ortes und plädiert für Transparenz bei der Bewertung der sich bietenden Lösungen. Die Bürgerliste „RAN“ appelliert an die Bürger von Bad Wiessee, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und selbst „ranzugehen“, wenn es um eine lebendige Kommune und die Zukunft aller Menschen in Bad Wiessee geht.
Durch die Aufstellung einer eigenen Liste erhofft sich der parteifreie Kandidat Mitstreiter im Gemeinderat. Außerdem sei es wichtig, dass bei der Wahl am 16. März auch Stimmen für eine Liste und nicht nur für ihn als Bürgermeisterkandidaten abgegeben werden können. Bevor es aber so weit ist, steht noch die Hürde von 80 Unterstützer-Unterschriften im Raum, die Neresheimer für seine Kandidatur benötigt.
Frei zugängliche Informationen
Die Ziele des 50-Jährigen und der RAN-Liste sind unterdessen klar: Sie möchten mitreden bei der Neugestaltung des Kurviertels und gleichzeitig den Abriss des Badeparks verhindern. Ambitioniert sind auch die Ziele, einen Kulturwandel in der Gemeindearbeit anzustoßen, wie Neresheimer auf Nachfrage erklärt:
Es muss ein kultureller Wandel im Ort stattfinden. Dabei geht es auch um neue Stilvorlagen aus dem Rathaus. Ich will, dass transparente Arbeit gegenüber den Bürgern möglich ist. Das müssen auch die Mitarbeiter im Rathaus und in den Gemeindebetrieben verinnerlichen und die nötige Rückendeckung dafür haben.
Mit dem Wunsch nach kulturellem Wandel fasst Neresheimer einige der Probleme zusammen, die er beim Zusammentragen von Informationen zum Kurviertel nach eigenen Angaben hatte. „Es war schwierig, überhaupt an die Informationen zu kommen. Vielen Gemeinderäten geht es da aber nicht anders“, beschreibt der Wiesseer seine Erfahrungen der letzten Monate. Nicht zuletzt, weil sich Mitarbeiter nicht trauten, offen zu sprechen, ohne sich Freigaben aus dem Rathaus zu holen.
„Ich will nicht irgendwann dastehen und sagen müssen: Ach, hätte ich doch“, sagt Neresheimer zu seiner Motivation für die Kandidatur. Morgen Abend, um 20 Uhr im Gasthof zur Post, wird sich der Bürgermeisterkandidat zum ersten Mal der Öffentlichkeit stellen und seine Pläne und Ideen für Bad Wiessee präsentieren.
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