Gestern kam der Wiesseer Gemeinderat im Hotel „Das Tegernsee” zur Konferenz zusammen. Diskutiert wurde die Zukunft des Jodbad-Areals. Hier soll ein neues Luxus-Hotel entstehen – für Kosten von voraussichtlich rund 100 Millionen Euro.
Zwei Investoren stellten ihre Konzepte zur Diskussion. Wie die Verwaltung von Wiessee angibt, habe man sich den ganzen Tag lang im Hotel „Das Tegernsee” beraten. Schließlich herrschte große Einigkeit bei der Entscheidung. Der Gemeinderat entschied sich mit großer Mehrheit.
Von Bürgermeister Peter Höß heißt es, er sehe der Umsetzung des Projektes nun mit Spannung entgegen und freue sich auf die Zusammenarbeit. Kurt Sareiter (CSU) sagte gegenüber der TS:
Ich glaube und hoffe, dass wir den Richtigen gefunden haben.
Mehr könne man zu diesem Zeitpunkt kaum sagen. Der Gemeinderat habe sich darauf geeinigt, über etwaige Details vorerst Stillschweigen zu bewahren. Vierzehn Gemeinderäte entschieden sich für einen Investor – bei nur zwei Gegenstimmen.
Ingrid Versen (CSU) und Rolf Neresheimer (ranBW) konnten nicht überzeugt werden. Rolf Neresheimer erklärte, er habe eine „grundsätzliche Skepsis“, ob das Projekt auch wie geplant umgesetzt werden könne. Er zweifle an den Konzepten und sagte:
Da war nicht die Lösung dabei, auf die wir gewartet haben.
Das Konzept, das den überwiegenden Teil des Gemeinderats überzeugen konnte, stammt von einem Konsortium aus vier Unternehmen. Beteiligen werden sich Mettler, Kull & Weinzierl, die Sports Medicine Excellence Group und Matteo Thun.
Geldgeber wird die Mettler-Gruppe sein, heißt es von Seiten der Verwaltung. Kull & Weinzierl sollen das Hotel betreiben. Die Sports Medicine Excellence Group wird voraussichtlich mit dem Wellness- und Gesundheitsbetrieb beauftragt.
Matteo Thun weiter dabei
Auffällig ist, dass Architektur und Planung wohl von Matteo Thun übernommen werden. Das Büro war bereits für die Vorplanungen zuständig. Zwischenzeitlich hatte es den Anschein, dass diese Konzepte verworfen werden müssten, um den Ansprüchen potenzieller Investoren gerecht zu werden. Insofern ist es eine kleine Überraschung, dass Matteo Thun weiterhin involviert sein wird.
Wie es aus dem Rathaus heißt, soll der Gemeinderat bei der Ausarbeitung der Planung durch das Konsortium mit dem Ziel der Erstellung einer Vorplanung „eingebunden“ werden. Das heißt im Klartext: Wiessee muss für den Deal also voraussichtlich Zugeständnisse machen. Klar ist aber auch: Entgegen der ursprünglichen Planung können Badepark und Spielarena wohl erhalten bleiben.
Ein wesentlicher Bestandteil des Hotelkonzepts sollen Aktivität und Vitalität werden. Kunden sollen dort einerseits ihre Fitness und Gesundheit „nachhaltig verbessern“ können, andererseits soll für „vorübergehend eingeschränkten Gäste“ in „optimaler Umgebung“ eine schnellstmögliche Erholung ermöglicht werden.
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