Das Grundstück in der Anton-von-Rieppel-Straße, das bebaut werden soll, sei schon seit vielen Jahren ein „Objekt baurechtlicher Spekulationen“, so Bauamtsleiter Helmut Köckeis am Dienstagabend im Wiesseer Bauausschuss. Bereits vor sechs Jahren sollten am Hang unterhalb des sogenannten Franzosenwaldes zwei kleinere Wohnhäuser entstehen, doch die Gemeinde hatte das Ersuchen ans Landratsamt weitergeleitet.
Danach versuchte es der Eigentümer erneut. Diesmal mit einem „größeren Wohnhaus auf der Kuppe“, so Köckeis. Die Gemeinde machte dafür zur Bedingung, dass das Vorhaben mit den beiden Häusern zurückgenommen wird. Inzwischen steht die Villa, sie „sieht sauber aus und steht gut da“, betonte der Bauamtschef.
Vage Aussagen
Doch jetzt soll auch noch im unteren Teil des Hangs ein zusätzliches Wohnhaus entstehen, mit zwei Geschossen und einer Größe von acht auf elf Metern. Das Gebäude würde von mächtigen Bäumen eingerahmt werden, einer Linde und einer Rotbuche. Beide sind aus Sicht der Gemeinde bei Baugenehmigungen auf dem Areal zu schützen. Dies sei bei einem Ortstermin besprochen worden.
Es ging vor allem um den „unverhältnismäßig großen Eingriff“ in den Hang mit einer „mächtigen Stützmauer“, erklärte Köckeis. Diese habe bei ihm zu „gemischten Gefühlen“ geführt. Deshalb könne die Gemeinde einer weiteren Bebauung nicht zustimmen. Vor allem auch deswegen, weil die Aussage, den wertvollen Bäumen würde „nichts passieren“, dem Bauamtsleiter „zu vage“ erschien.
Ein anderer Punkt sei dagegen die Wirkung als Präzedenzfall.
Wenn man hier ein weiteres Gebäude zulässt und das Areal nachverdichtet, könnte es zu einer Kettenreaktion der Nachbarn kommen.
Deshalb solle die Gemeinde den Vorbescheid ablehnen und ihn ans Landratsamt weiterleiten. Ohne Aussprache folgten die Mitglieder des Bauausschusses dem Vorschlag einstimmig.
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