Wiessee: HVB-Geldquelle versiegt

Nachdem die HypoVereinsbank ihre Filialen in Tegernsee und Bad Wiessee aufgegeben hat, folgt nun die nächste schlechte Nachricht für HVB-Kunden. Wer in Wiessee Bargeld abheben will, braucht ab dem 03. Dezember eine Alternative. Denn der Geldautomat wird abgeschafft.

Bis zum 03. Dezember ist der Geldautomat in Wiessee noch verfügbar. Doch dann ist Schluss.
Bis zum 03. Dezember ist der Geldautomat in Wiessee noch verfügbar. Doch dann ist Schluss.

Zum 28. November 2014 haben die Filialen der HypoVereinsbank in Bad Wiessee und Tegernsee geschlossen. Hintergrund ist die neue Geschäftsstrategie der HVB, mit der man auf neue Technologien und vor allem auf das Internet setzten will. Bis Ende 2015 will man neben den klassischen Filialen auch alternative Servicewege umsetzen. Teil dieser digitalen Geschäftsstrategie ist nun auch die Auflösung des einzigen HVB-Geldautomaten in Bad Wiessee.

Ab dem 3. Dezember wird dieser abgeschafft. Gerade für die ältere Generation bedeutet diese Strategie eine gravierende Einschränkung. Wer nicht mobil ist, konnte sich Bargeld bisher schnell und kostenlos am Geldautomaten abheben. Künftig muss man den Weg bis zur Rottacher HVB-Filiale zurücklegen, um Bargeld vom Automaten abheben zu können.

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„Ohne Moos nix los“ – Jeder braucht Bargeld

Wie der TS zugetragen wurde, haben bereits einige Kunden der HypoVereinsbank deswegen gekündigt. Dieser Trend könnte sich nun mit der Abschaffung des Geldautomaten fortsetzten. Michael Herrmann, Geschäftsführer der Gemeinde Bad Wiessee, bedauert die jüngste Maßnahme der Bank. Er geht davon aus, dass die Bank dadurch einen wichtigen Kundenstamm verlieren könnte. Der Gemeinde sind in so einem Fall aber die Hände gebunden:

Es ist natürlich nicht erfreulich, wenn eine derartige Serviceleistung für die Bürger wegfällt. Wir können aber an den Geschäftsstrukturen der HypoVereinsbank nichts ändern.

Die Bank selbst sieht den Geldautomaten in Bad Wiessee als überflüssiges Serviceangebot an. Katrin Mair, Pressesprecherin der HVB erklärt: „Wir haben die Frequenz unserer Kunden an den Bargeldautomaten gemessen. Dadurch konnten wir feststellen, dass unsere Kunden das Angebot der Selbstbedienungszone in Wiessee nicht so stark nutzen, wie in der Rottacher Filiale.“ Außerdem muss die Bank das Gebäude räumen, da es nicht mehr in Besitz der HypoVereinsbank ist, so Mair weiter.

Bargeld aus der Supermarktkasse

Auch wenn ein Großteil der Kunden den Service des sogenannte „Online-Bankings“ regelmäßig nutzt, kann wohl kaum einer auf Bargeld verzichten. Trotz der eingeschränkten Serviceleistungen ist die HypoVereinsbank daher bemüht, alternative Leistungen zu bieten. Mair berichtet, dass alle HVB-Kunden auch weiterhin die Möglichkeit haben, in Bad Wiessee Bargeld abzuheben – an der Kasse des Netto-Supermarkts.

Das Prinzip klingt verführerisch: Man kommt nach dem Einkauf mit mehr Bargeld nach Hause, als man zuvor im Geldbeutel hatte. Wer seinen Einkauf mit der EC-Karte bezahlt, kann sich gleichzeitig einen gewünschten Betrag bar auszahlen lassen, der mit der Bankkarte abgerechnet wird.

Doch die alternative Geldquelle hat einen Haken: Erst ab einem Mindesteinkaufswert von 20 Euro kann man zusätzliches Bargeld abheben. Diesen Service bietet auch der Rewe Markt in Hausham oder der Penny in Gmund. Das spontane, kostenfreie und schnelle Geldabheben gehört für alle Wiesseer HVB-Kunden aber bald der Vergangenheit an.

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