Wenig Vertrauen zu Münchner Investor

Die Münchner Immobilien-Firma TRIA ENA will auf einem Grundstück hinter dem Wiesseer Rathaus Wohn- und Gewerbeeinheiten errichten. Da die TRIA ENA plötzlich deutlich größer bauen wollte als genehmigt, verhängte der Gemeinderat vor einiger Zeit eine Veränderungssperre.

So wurde die Baufirma gezwungen, sich an die genehmigten zwei Häuser zu halten und hätte diese auch sofort umsetzen können. Doch erst jetzt tut sich etwas. Im Rathaus traut man dem dem Investor allerdings nicht.

Auf dem Gelände hinter dem Wiesseer Rathaus sollen Wohn-und Geschäftseinheiten entstehen.
Auf dem Areal hinter dem Wiesseer Rathaus soll Neues entstehen. Derzeit regiert aber eher Trostlosigkeit.

Kommt die Residenz Wallbergblick oder kommt sie nicht? Das fragen sich auch die Mitglieder des Wiesseer Gemeinderates. Das Vertrauen zur Münchner Immobilien Firma TRIA ENA scheint angesichts der Querelen des vergangenen Jahres verlorengegangen zu sein. Schon im Mai 2011 hatte man sich eigentlich auf den Bau von zwei Häusern mit Wohn- und Gewerbeeinheiten verständigt und das Vorhaben der TRIA ENA auf dem ehemaligen Tengelmann-Grundstück direkt hinter dem Wiesseer Rathaus genehmigt.

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Doch dann wollte die TRIA ENA plötzlich deutlich höher bauen. Statt elf Wohnungen und sechs Geschäften wollte sie plötzlich 27 Wohnungen in einem teilweise fünfgeschossigen Bau errichten. Bad Wiessee verhängte daraufhin eine Veränderungssperre. So zwang man den Bauherrn dazu, sich an die ursprünglichen Pläne zu halten. Die TRIA ENA sah das allerdings nicht ein und klagte vor dem Münchner Verwaltungsgericht. Im August 2013 wurde die Klage allerdings abgewiesen.

TRIA ENA entschlossen – Wiessee misstrauisch

Seitdem herrscht Ungewissheit rund um die Residenz Wallberblick. Vor fast vier Wochen betonte TRIA ENA-Vertreter Günther Hagen dann, dass man weiterhin fest entschlossen sei, das Projekt zu verwirklichen: „Wir wollen das Projekt auf jeden Fall in diesem Jahr umsetzen.“ Sobald es die Witterung zulasse, wolle man beginnen, die für den Bau notwendigen Spundwände einzuziehen, erklärte Hagen weiter. Wie die aktuellen Entwicklungen vor Ort zeigen, scheint sich das nun zu bewahrheiten. Ein Bagger ist bereits vor Ort. Und der Bauherr bestätigte: „Wir haben mit dem Aushub der Baugrube begonnen.“

Im Wiesseer Rathaus ist man allerdings weiterhin skeptisch, ob sich der Bauherr aus München diesmal an das genehmigte Maß der Bebauung hält oder nicht. Da die verhängte Veränderungssperre im wenigen Wochen ausläuft, könnte die TRIA ENA dann erneut neue Pläne einreichen. Das will man in Wiessee aber mit aller Macht verhindern. Dazu Bauamtsleiter Helmut Köckeis gestern Abend:

Nicht, dass uns hier durch die Hintertür eine Nutzung ins Haus schneit, die wir absolut nicht haben wollen.

Daher sprach sich der Wiesseer Gemeinderat gestern Abend einstimmig für eine erneute zwölfmonatige Veränderungssperre aus. In den nächsten Wochen und Monaten wird man dann sehen, was sich auf dem Grundstück in direkter Nachbarschaft zum Rathaus tatsächlich tut. Oder ob alles so trostlos bleibt, wie es derzeit ist.

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